Kaum war es am Wochenende warm, wurde es zu Wochenbeginn
wieder kalt. Dauerregen am Nachmittag, der aber wieder rechtzeitig zum
Bahntraining aufhörte, hatte die Luft auf unter 8 Grad abgekühlt, die Nässe tat
ein Übriges, das Kälteempfinden noch ein wenig mehr herauszufordern. Trainer
Roman war mal wieder da und erörterte uns das bevorstehende Bahntraining. 6-7 x
600 m gesteigert, dass sollte heißen alle 200 m einen Gang hochzuschalten, bis
die letzten 200 kurz unter der Vollgasgrenze gelaufen werden würden. Da der
„Captain“ Mathias wieder da war. Georg von der LG Mülheim leistete Ralf und
mir heute Gesellschaft. Zu dritt bremsten wir die ersten 200 m, wurden dann den
Tacken schneller und gaben im letzten Drittel dann Gas. Das Perfide war, dass
das letzte Drittel auf der Gegengeraden weitgehend im Gegenwind stattfand. Dennoch
brachten wir es mehrfach gut hinter uns. Ruck zuck hatten wir 4 erledigt und
waren bereits beim vorletzten, immer schön in konstanter Geschwindigkeit. 600
Meter sind eigentlich eine schöne Distanz, durch die erneute Unterteilung der
200-Meter-Abschnitte in Gerade und Kurve wird es recht kurzweilig, wie ich
finde. Und die Endbelastung bei vorheriger Schonung simuliert recht schön eine
längere Tempoeinheit. Die Wiederholungen machten mir nicht viel aus, fast fand
ich es schade, dass wir keine 7 mehr schaffen würden, ehe der Captain
raketengleich seine 7 absolviert haben würde.
Wir haben wirklich eine schöne Gruppe am Montagabend
zusammen. Man motiviert sich gegenseitig, unabhängig von den erheblich
unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Denn hier kann ja niemand weiter als 200 m
der Gruppe davonlaufen.
Dienstag Stabi-Training, diesmal erneut mit Sigrid. Aber
diesmal ohne Übungen, die mich ärgern würden.
Über den Donnerstag, zwei Tage vor dem Abflug ins
Trainingslager, muss ich nicht viel sagen. Wir liefen gute 9 Kilometer und
machten einige Tempowechsel und viel Lauf-ABC unterwegs. Eine Einheit, mit der
ich normalerweise nicht viel anfangen kann, aber die ich in der
„Erholungswoche“ zwischen Wettkampf und Trainingslager einmal akzeptiere. Der
Schleifer wunderte sich unterwegs schon, warum ich nicht so viel meckern würde.
Das hatte ich schon vorher über das erneut nasskalte Wetter erledigt. Ich weiß,
dass ich meinen Mitläufern im Moment viel zumute, aber so ist es leider. Ich
komme ziemlich genervt aus der Firma quasi direkt zum Training und kann dann
nicht so recht schnell umschalten. Andererseits tut es gut, sich einmal zu
verausgaben und danach mental „leer“ zu sein, um die ganzen Belastungen des
Berufes nicht im Kopf mit nach Hause zu nehmen. Dazu reichte die Belastung am
Donnerstag dann doch nicht aus. Dafür aber die anschließende Belastung vor dem
TV-Gerät, als unsere Blauen im deutsch-deutschen Duell der Europa-League im
Fußball glücklos gegen die Borussia vom Niederrhein agierten.
Freitag kam ich dann natürlich wieder nicht so pünktlich wie
gedacht aus dem Büro, so dass kaum Zeit zum konzentrierten Kofferpacken blieb.
Um drei Uhr weckte uns dann das Radio, denn um 4 war das Taxi bei Yvy in
Homberg bestellt, dass uns zum Flughafen bringen sollte.
So geht es dann in die Trainingslagerwoche, wo der letzte
Feinschliff in der Tempoarbeit bei hoffentlich warmen Temperaturen erfolgen
soll. Ich freue mich auf die Woche mit vielen Lauffreunden und wieder einigen
neuen Gesichtern, auch wenn der Schleifer-Sven diesmal nicht mit von der Partie
ist.
Ich freue mich einfach auf eine Woche des Abschaltens, der
Fokussierung auf Erholung und Trainingsbelastung und auf WÄRME!
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