Samstag, 18. November 2017

Erstbegehung Baldeneysteig - Trail und schöne Aussicht (mit Video)

Nun, die Woche begann wie immer mit Bahntaining am Montag. Eigentlich hatte ich keine Lust, als Trainerin Sabine aber das Programm verkündete 200-400-600-400-200 war ich dann doch ganz angetan. So lief es dann auch, schnell war ich mit Mark vorne dabei und gemeinsam pushten wir uns zu immer schnelleren Zeiten. Nach 4 Durchgängen und dem Auslaufen kamen über 13 km zusammen und amtnsten. ede ist man ja bekanntlich froh, dass man es gemacht hat.
Mittwoch drehte ich im Nieselregen allein eine Runde durch den Wald, ich wollte ja schon einmal den Matsch für den Baldeneysteig.
Da ich am Montag ja schon Gas gegeben hatte, hielt ich mich am Donnerstag im Training zurück und begleitete Lauffreund Werner wieder bei seinem Comeback als Brems- und Zugläufer.
Samstag stand dann endlich der Baldeneysteig auf dem Programm. Marc Boehme von Laufsport bunert Essen hatte den im Rahmen des wöchentlichen Lauftreffs am See organisiert und noch gleich einen Schuhtest mit dem Trailsepzialisten "La Sportiva" dazu.

Ich hatte Glück und konnte noch ein Modell "Bushido" ergattern. Was es mit dem Poeten der Deutschen Gangster-Rap-Szene zu tun hat, dessen Musik ich durchaus schätze, kontte ir nicht ebantwortet werde, die Farbe blau sagte mir jedenfalls schien einmal zu. Claudia hat diesen Schuh bereits im Betrieb und konnte somit auf den Test verzichten. Los ging es.
Der Schuh vereinigt für mich zwei wichtige Eigenschaften. Er zeigte Grip auf nahezu jedem Bodenbelag, egal ob Matsch, Schotter oder nassem Asphalt. Gleichzeitig störte seine geschickt profilierte Sohle nicht bei schnellen Asphaltpassagen. Denn das ist oft das Problem. Landschaftsläufe finden selten auf homogenem Bodenbelag statt. Ein zu starkes Profil stört dann beim schnellen Laufen. Das empfand ich bei diesem Schuh gar nicht. Größere oder kleinere Steine waren durch die feste Sohlenkonstruktion nicht zu spüren. Gleichzeitig saß der Schuh perfekt am Fuß. Das Gewicht war deutlich geringer als bei meinem aktuell verwendeten Trailschuh Adidas Supernova Trail GTX, allerdings ist der Bushido nicht wasserdicht. Schon der Lauf durch eine nasse Wiese sorgte für ebensolche Füße. Dafür trocknet das Material sehr schnell.

In allen Geschwindigkeiten fühlte ich mich in dem Schuh einfach wohl. Der Bodenkontakt war direkt, auch das Bremsverhalten bergab in allen Situationen gut und führte nicht zu Druckstellen an den Zehen oder gar blauen Zehnägeln. Die geringe Sprengung von 6 mm lassen mich allerdings für seine Ultra-Tauglichkeit zweifeln, was vom hersteller dementiert wird. Ich denke, ich werde den Schuh einmal probieren.

Was den Lauf angeht:

Hier sind meine Impressionen dieser schönen "Erstbegehung" zu sehen:


Sonntag, 12. November 2017

Schuhe testen und mehr....

Ich trainiere im Moment dann mal so vor mich hin. Das hieß, nach dem Bottroper Herbstwaldlauf bei Bahntraining, sich mal überraschen zu lassen, wozu ich Lust hätte. Ich habe da grundsätzlich keine Hemmungen, auch einmal langsam zu machen oder nur mit Halbgas anzutreten. Schaden würde es mir auf keinen Fall, da ich immer noch schneller als alleine laufen würde und - ich gebe es freimütig zu - es auch mir schwerfällt, ohne ein Ziel vor Augen meinen Allerwertesten im Dunkeln des Abends noch von der Couch hoch zu bekommen.
Nun, es standen 4 x 1000 m und 3 x 400 m mit 200 m Trabpause an. Da ich es ja am Sonntag in Bottrop mit einer 5:16er Pace durchaus flotter hatte laufen lassen, machte ich dann mal halblang. Zumal ich als an diesem tage potenziell schnellster auch würde einen einsamen Lauf vor mir haben. 4:15 der erste 1000er, das ging ja. Trainerin Sabine bemerkte meinen noch etwas unrunden Laufstil. 4:07 der zweite, es fühlte sich nicht schneller an, sah aber wohl schon etwas besser aus. 4:02 dann der dritte. Sah schon gut aus, wie Sabine meinte. "Jetzt 3:58" schlug sie für den 4. vor. Ich wehrte dankend ab. Und lief 3:56. Nun, es ging ja scheinbar. Wenn es einmal so gut lief, konnte ich die 3 x 400 m ja auch noch anhängen. Und auch die gingen unter 90 Sekunden noch ganz gut. Fazit: Wenn man eigentlich nicht will, klappt es am Besten.
Wie bereits beschrieben bekam ich am Mittwoch meinen Hintern nicht mehr hoch, am Donnerstag dann setzte ich das "keine Lust auf Tempo" dann wirklich um und begleitete einen Lauffreund, der lange verletzt war, in der langsameren Tempogruppe bei den Intervallen 3-5-8-5-3 Minuten GAT 3. Immerhinerreichten wir auch bereits eine 5er Pace, schneller wäre nicht gut gewesen für meinen Kollegen und so machte es auch mal Spaß. Wie gesagt, besser als nichts.
Samstag hatte Marc Böhme von Laufsport Bunert Essen dann wieder zum Lauftreff an den Baldeneysee geladen, dieses Mal mit Mizuno-Schuhtest. Bei regnerischem Wetter fanden sich dennoch genügend Läuferinnen und Läufer, darunter wenige aus der Ausdauerschule und viele relativ unbekannte Gesichter. Aber ist ja auch mal interessant.
Laufsport Bunert Essen hatte in Gestalt von Marc noch im Namen des TuSem als Veranstalter des Blumensaat-Laufes zwei Freistarts ausgelobt. Die erste Quizfrage nach dem Gründungsjahr von Laufsport Bunert Essen konnte ich mit 1997 blitzschnell und als erster beantworten. Damit ging der erste Startplatz an mich. Ich erinnerte mich an die damalige Festwoche und die beiden Läufe mit Jan Fitschen und Tegla Laroupe, das war 2012. Eine tolle Sache damals.
Somit geht einer der beiden Freistarts an mich, da ich da eh eine "unter 1:45-Pace-Gruppe" aufmachen wollte, kommt mir das ganz gelegen. Wer sich da noch anschließen möchte, fühle sich hiermit herzlich eingeladen. Ich werde das graue Pacer-Shirt vom Vivawest tragen, wo hinten deutlich 1:45:00 auf dem Rücken steht.

Man führt mal neue Gespräche über alte Themen. Zum Thema Ziele und "Platzierungsdenken" steuerte ich mal den Gedanken ein, dass es in unser aller Leistungsklasse ja sowieso nur Zufall ist, wer sich sonst noch so anmeldet, welchen Platz man am Ende belegt. Selbst wenn ich eine , sagen wir 32 Minuten auf 10 km auf dem Kasten habe, findet sich in einer Stadt wie Essen mit hoher Wahrscheinlichkeit immer jemand, der jederzeit eine 31 oder weniger laufen könnte. Gewinne ich also mit einer 32, was für mich jenseits aller Vorstellungskraft wäre, bräuchte ich mir dennoch nichts darauf einbilden, denn jemand mit einer 31 hatte sich ja offensichtlich nicht angemeldet. Ich erntete wenig Widerspruch auf meine Theorie, was aber auch am forschen Tempo von 5 Min/km gelegen haben könnte.

Zum Schuhtest:

Ich fragte den Mann von Mizuno zu Beginn der Anprobe: "Ich hätte gerne einen Schuh für etwas zwischen 30 und 60. Was habt Ihr da?" "Minuten auf 10 km?" kam die Frage zurück. Nun, ich hätte mich präziser ausdrücken sollen. "Ne, Kilometer" war dann meine lächelnde Antwort, denn bis zum Frühjahr bin ich ja zunächst wieder im Ultra-Modus.  Ich entschied mich für den Wave Rider 20, für mich idealerweise in blau, was jedoch kein Entscheidungskriterium sein sollte. Ich neige lediglich zu leichter Supination, ansonsten sind meine Füße eher unproblematisch.
Die Größe US 11 1/2 entspricht der, die ich auch bei Adidas, On und Brooks-Modellen aktuell trage. Der Schuh saß gut am Fuß und verursachte keine Druck- oder Engegefühle. Die Schnürung hielt bei feuchtem Wetter und etwas über 80 Minuten Nutzung fest. Die Sohle ist deutlich profiliert und bot unterwegs bei nassem Wetter auf unterschiedlichsten Belägen auch in Kurven einen optimalen Halt. Ob auf den Holzbohlen der Ruhrbrücke, ob auf Asphalt oder Asphalt mit Laubbelag, nie geriet ich in Gefahr, weg zu rutschen und auch der Abdruck konnte gut auf die Straße übertragen werden. Hier ein klares Plus zu den Boost-Modellen von Adidas, deren Profil bei diesen Herbsverhältnissen gerne einmal dazu neigt, den Grip zu verlieren. Zu Beginn des Testlaufes über gut 16 Kilometer in 5er Pace fühlte sich der Schuh im Vorfußbereich sehr hart an, das gab sich aber gefühlt nach 4-5 Kilometern. Dafür hatte man das Gefühl, den Abdruck beim Mittelfußlauf gut übertragen zu bekommen. Die Sprengung bewegt sich mit 12 mm im mittleren Bereich, ich empfand sie als ausreichend, laufe aber zumeist in diesem Tempo Mittelfuß. Die Fersendämpfung fiel unterwegs nicht auf, was an sich ein gutes Zeichen ist. Allerdings spürt man auch keinen "Katapult-Effekt", wie beim Adidas Boost oder beim On Cloudsurfer aufgrund derer doch sehr speziellen Sohlenfabrikation.
Am Ende beschleunigten wir noch einmal auf eine Pace von 4:15, auch hier tat der Schuh das, was ein guter Laufschuh meiner Meinung nach tun muss: Er fiel mir nicht auf, sprich, ich spürte ihn nicht. Also passt auch das Gewicht. Für mich durchaus eine ernst zu nehmende Alternative, ob allerdings auch für Distanzen jenseits der 30 Kilometer in deutlich langsamerem Tempo, vermag ich nach diesem eher flotteren Test nicht zu sagen. In der Preisempfehlung des Herstellers liegt das Modell bei rund 140 €, was heute ja leider schon im mittelpreisigen Bereich anzusiedeln ist. Für mich zu diesem Preis nicht interessant, grundsätzlich jedoch ein guter Trainings- und Wettkampfschuh. Aber eine Preisdiskussion über die gefühlte enorme Verteuerung von Laufschuhen in den letzten 10 Jahren will ich hier nicht aufmachen.
Mizuno Rider 20 - ein guter, unspektakulärer Allrounder sozusagen. Grundsätzlich empfehlenswert.

Und was ja das Allerbeste ist: Hier haben Läufer wirklich die Chance, unterschiedlichste Schuhe und Fabrikate im Echteinsatz zu testen, nicht nur kurz im oder vor dem Laden oder auf dem Laufband. Eine Tolle Sache, die Laufsport Bunert Essen hier anbietet!
http://essen.bunert.de/lauftreff

Sonntag dann noch eine 8,5 km -Waldrunde im nachlassenden Regen bei gerade 6 Grad mit Claudia absolviert. Auch wenn es schwer fällt, an das Wetter muss man sich langsam gewöhnen. Als passionierter Wärmeläufer fällt mir das im Winter nicht leicht. Aber da kommt mir zugute, dass es ja im Moment nur ums Kilometer sammeln geht.

Sonntag, 5. November 2017

Der Bottroper Herbstwaldlauf - mein Film

Auslaufen nach dem Frankfurt Marathon? Claudia und ich hatten jedoch so viele Freunde und Bekannte in Bottrop am Start, dass wir wohl einfach dahin mussten.  50 Kilometer mussten es nun nach dem kräfteraubenden Ritt in Frankfurt nicht unbedingt sein, zumal wir bereits 2014, als wir diese Distanz dort einmal gelaufen waren, fanden, dass die zweite Runde doch einige "Längen" hat. Ein wenig Regeneration wollen wir unseren alten Kadavern dann doch einmal gönnen.

Also waren schnell die 25 Kilometer angemeldet. Die Veranstaltung ist dort top organisiert, auch das Flair der letzten Zeche lockte uns, das wird es bald nur noch in den Geschichtsbüchern geben.

Was wir laufen wollten? Nun , das würde sich ergeben. Und was sich so ergab, seht selbst: