Sonntag, 23. März 2014

Training rund um Welver -der 4.RuWel-Marathon

Nach dem Dämpfer von Donnerstag Abend ging es am Freitag Nachmittag ins wohlverdiente Wochenende. Eigentlich war ja die Teilnahme am  RuWel4 (http://www.laufen-in-dortmund.de/temps/ruwel.htm)  am Samstag geplant, Claudia wollte ihren 24. Marathon laufen und sich dann bis Hamburg an den Trainingsplan halten, um dort den 25. feierlich mit einer vernünftigen Zeit begehen zu können.
Dienstag passierte Ihr dann das Malheur: Sie kam beim Laufen ins Stolpern und schlug der länge nach hin. Da sie nicht - wie ich es bei mir immer vermute - die hohe Kunst des Fallens intuitiv beherrscht, fiel sie natürlich ungebremst auf Gesicht, Schulter Brustkorb, Knie, und alles, womit man so hart aufschlagen kann.
Dankenswerterweise hat sie nur Hautabschürfungen und schmerzhafte Prellungen davon getragen, aber damit einen Marathon laufen?
Ihr erstes Training nach dem Unfall, am Donnerstag in der Ausdauerschule, lief schmerzhaft, aber aushaltbar. Unser gemeinsames Renarationsründchen dann am Freitag Nachmittag um den Lohheider See lief sie dann mit Trinkrucksack, um dessen Wirkung für Samstag zu testen. Es funktionierte halbwegs.
Also begannen wir am Freitag Abend, den Welver-Trip - immerhin 100 Kilometer quer durch das Ruhrrevier, mit unseren Lauffreunden Marco, Kim, Henning und Yvy zu planen. Henning und Yvy sollten so 36 Kilometer laufen, wobei auch Yvy noch nicht so wusste, was geht. Kim wollte 28 km und Marco mit mir die 30 Kilometer laufen.
Da ich zweifelte, welche Pace für mich richtig wäre (normal hätte ich jetzt auf 5er Pace gesetzt, am Besten noch mit Endbeschleunigung), denn ich fühlte mich jetzt nicht wirklich topfit und bis zum Wettkampf im Halbmarathon sind es auch nur noch 8 Tage. Also schrieb ich Schleifer-Sven an, wofür hat man schließlich qualifizerte Trainer. Und so, wie sein "Bremsen" am Donnerstag mich überrascht hat, überraschte mich sein Plan:
5km Einlaufen in 6min/km
2km in 5:00min/km 2km in 6:00min/km 4km in 5:00min/km 2km in 6:00min/km6km in 5:00 min/km2km in 6:00min/km2km in 5:00min/km5km Auslaufen in 6min/km

Das hörte sich gut machbar an. Ja, ich weiß, die langen Dinger müssen eigentlich flotter gelaufen werden, aber zwischen Trainingslager, Fußproblemen und Halbmarathon in Venlo erschien mir diese "schonendere" Variante willkommen. Außerdem ist das bei mir immer so: Ich habe gewisse Ansprüche an mich und ich weiß, dass ich immer gegen die 5er Pace kämpfen würde, egal, was mein Puls dazu sagt. Die Strecke dort ist windanfällig und wellig, die Gefahr, sich mit Blick auf Venlo zu verausgaben wäre sehr groß. Wenn mir jetzt mein Trainer einen Plan gibt, kann ich mich dran halten, denn bisher hat es ja immer geklappt, wenn ich auf ihn gehört habe. Ja, so bin ich halt......die Verantwortung für das Ergebnis quasi weg delegiert.
Diese Tempo war auch für Marco akzeptabel, also wollten wir zusammen laufen.

Etwas verspätet trafen wir in Welver ein und brachten noch schnell Marcos Auto nach Nateln zum Kilometer 28der Marathonstrecke, unserem Ziel.

Das mit der 6er Pace hatte dann tatsächlich den Vorteil, dass wir die ersten 10-11 Kilometer noch um die anderen herum laufen und uns gut unterhalten konnten. Dann bog unsere Runde ab und es wurde schwieriger. Denn nun standen die 4 und die 6 Kilometer 5er Pace an, das Gelände wurde besonders wellig und der Wind blies tendenziell mehr von vorne oder schräg vorne. Aber es lief super bei mir. Kein Fuß tat weh, die 5er Pace konnte ich locker gehen, wir waren sogar tendenziell immer 5-6 Sekunden pro Kilometer zu schnell. Wir kamen zurück auf die Marathonstrecke, die anderen hatten uns natürlich inzwischen einige Meter voraus, denn unsere Runde hatte schon so drei Kilometer mehr. Zurück auf der Marathonstrecke sahen wir dann auch niemanden mehr. Bis Marco vor uns seine Kim und Frank entdeckt. Wir sind gerade im 6km/5er Pace abschnitt und laufen schnell zu ihnen auf. Die beiden laufen in etwa 6er Pace, deutlich schneller als Kim geplant hatte.

Einmal noch zwei Kilometer 5er Pace, dann gemütlich in 6er Tempo zum Ziel. Leider hielten die rabenschwarzen Wolken, die mich im Augenwinkel schon die ganze Zeit bedroht hatten, nun ihr unheilvolles Versprechen. Es begann zu regnen. Marion hatte bei unserem Kilometer 23 einen Verpflegungspunkt eingerichtet, ich hatte Mühe, Marco davon abzuhalten, den Rest mit seiner Kim zu laufen. Denn die Intervalle waren für ihn härter als für mich. Und da sind die Verlockungen "Ich lauf mit meiner Frau". Das ist immer einfach. Aber Qualität kommt von quälen, so musste ich ihn das letzte Intervall noch einmal kurz antreiben. Marion hörte das bereits und hatte bestimmt ein Dejavu was den Möhnesee-Pokallauf 2011 betrifft....
Toller Verpflegungs-KA von Marion, hier mit meiner Claudia an der "Theke"

Wir unterbrechen unsere letzten 2 Minuten also kurz am Verplegungs-KA, Wolfgang und Lars brechen gerade auf. Kurz ein Schluck Cola, ein paar Cabanossi, dann geht es weiter auf die letzten 1200 Meter in 5er Pace. Aber Marco hat sich irgendetwas im Knie verknackst, er hat Schmerzen. Ich realisiere das nicht sofort und treibe ihn an, zu Lars und Wolfgang aufzuschließen. Den Rest hoffte ich, könnten wir dann zu viert zu (unserem) Ende laufen. Jetzt regnet es so, dass ich bereits pladdernass bin. Ich bein bei Wolfgang und Lars, Marco signalisiert probleme. Da Kim bei Marion aus- bzw. eingestiegen ist, laufe ich nun zum Auto und komme Marco dann mit Kim entgegen. Wolfgang und Lars sind mir mit 6:20 in diesem Abschnitt zu langsam, ich bin naß und möchte in trockene Sachen. Also laufe ich etwas schneller. An einem Abzweig sehe ich dann, dass MArco doch wieder zu LArs und Wolfgang knapp aufgeschlossen hat, also drehe ich und laufe ihm die 400 Meter nochmal entgegen. Jetzt den Rest auch gemütlich zusammen laufen. Der regen lässt wieder etwas nach, aber jetzt sind wir nass. Das letzte Stücj zieht sich dann doch immer. Am Ende sind es etwas über 32 Kilometer, als wir auf Kim treffen, die an Marcos Auto wartet. Schnell trockene Sachen an, was nicht so leicht ist, da ich ja bis auf die Unterwäsche naß bin und um uns herum einige Kinder mit dem Rad hier in Nateln hin und her fahren. "Exhibitionist in der Soester Börde" oder ähnliche Schlagzeilen brauche ich jetzt nicht, also ziehe ich mich zwischen Auto, Hauswand und beiden geöffneten Türen um. DAs hat zwei Nachteile. Erstens wird Kim auf dem Rücksitz kalt und sie schließt instinktiv die Türe, während ich nun zumindest schon in trockener Unterhose dastehe. Und dann merke ich, als ich mich fertig ttrocken angezogen auf den Beifahrersitz setze, dass es hereingeregnet hat und mein Hinterteil rechtsseitig gleich wieder feucht wird. Klasse Aktion! Zumindest die Schlagzeile schein aber ausgeblieben zu sein.
Wir fahren einen Kilometer bis zu Marions Verpflegungshalt, hier stehen auch noch Claudia, Daniela, Yvy und Henning im Regen. Sie laufen weiter, meine Frau packt das trotz ihrer sturtzbedingten "Behinderungen". Tolle Leistung, mein Schatz!

Der Regen hört nicht auf, wir fahren weiter die Strecke ab und sammeln Yvy und Henning wie geplant bei Kilometer 36 in Auto ein. Dann ab zum Ziel, aber der erste ist schon unter 4 Stunden da. Wir empfangen nach und nach die anderen Läufer, dabei wird es leider lausig kalt.
Kilometer 36 - Ende für Henning und Yvy
Ziel - warten auf die Finisher

So nach gut 4 1/2 Stunden brutto kommen Daniela, Claudia, Hans und Ilona gemeinsam an. Kurz danach Wolfgang, Frank und Lars. Wolfgang feier hier seinen 75. Marathon-Finish und erhält entsprechenden Applaus und eine Medaille - natürlich am schwarzgelben Bande. Mein größter Rsepekt gilt aber heute meiner Claudia, die trotz ihrer vielen Prellungen hier einen guten Marathon gelaufen ist! Ob das vernünftig ist, sei dahingestellt, aber eine tolle Leistung ist es allemale!
Mit einem Dank in Franks Sparschwein für die tolle Verpflegung und den schönen Lauf geht es dann nach dem obligatorischen Gruppenfoto auf die Heimreise. Fazit: Knochen gehalten, Training geglückt, Claudia glücklich nach 24. Marathon und dritttem in diesem Jahr, Henning und Yvy vernünftig und 36 Kilometer gut gelaufen......Läuferherz, was willst Du mehr!

Danke übrigens an Sven Schultz-Bargmann (auch Schleifer-Sven) genannt von der Ausdauerschule by Bunert für die gute Planung!

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