Ich hatte mir ja fest vorgenommen, ein Glas Wein pro Verpflegungsstand zu mir zu nehmen und das habe ich eingehalten. Das ging bis Kilometer 37 bestens, aber mir war klar, dass da ein Haken dabei sein musste. Sonst würde ja die Weltelite auch Wein an der Eigenverpflegung großer Marathonveranstaltungen deponieren. Tun sie aber seit 1896 nicht mehr. Warum nur? Der besagte Haken kam dann bei 38 Kilometern. So einen Hammermann habe ich schon lange nicht mehr getroffen. Die flache Strecke entlang der Ahr wollte kein Ende nehmen, ich wollte auf Marco verweisen, dem zu Liebe wir doch langsamer laufen könnten (ach neh.....), aber meine Frau zog gnadenlos. Obwohl ich doch vor lief..... Den letzten V-Punkt ohne Wein ließ ich auf Befehl meiner Claudia aus, dann nur noch ins Ziel, an der Hand meiner Frau hinterhergeschleift. Auf diese entwürdigende Prozedur genehmigte ich mir an der Zielverpflegung erst mal einen Spätburgunder.
Aber nach kurzem Cooldown fühlte ich mich überraschend nüchtern, nur eine bleierne Schwere in meinen Laufwerkzeugen erinnerte mich an die 900 Höhenmeter und die 42,195 Kilometer. Ein gutes Training für den Swissalpine war es allemal. Und was den Alkohol angeht: Es war nicht das Ziel, sich bis zur halbseitigen Gesichtslähmung zu betrinken. Und da sich Laufen so gut auf Saufen reimt, ergeben sich halt mal so Sprüche wie "Dauersaufschule" statt "Ausdauerschule". Sven und Roman mögen mir das verzeihen, aber ein wenig lustig darf es ja auch mal sein.
Zurück in unseren Quartier "Anno dazumal" grillten wir die Reste vom Freitag weg und fuhren dann per Taxi zum Weingut Sonnenberg, wo die "Wein & Rock"-Party mit einer phantastischen Lifeband uns den Abend über in Stimmung hielt. Auch Frank und Marion waren wieder da, ebenso viele Läufer, mit denen man sich unterwegs unterhalten hatte. Ein grandioser Abschluss eines tollen Wochenendes. Übrigens bin ich den Rest des Tages und Abends mit zwei Flaschen Bier ausgekommen...
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