Sonntag, 22. Juni 2014

Ahrathon - Sport und Alkohol, geht das?

Eines vorweg: Ich bin kein großer Trinker alkoholischer Getränke. Wein oder alkoholhaltiges Bier gibt es bei uns zu Hause nur, wenn Besuch da ist und auch dann nicht immer. In Gesellschaft trinke ich gerne mal ein paar Biere oder ein paar Gläser Wein. Bei diesem Thema kommt ja leicht der falsche Eindruck rüber.

Das Video von Frank Pachura vom Ahrathon 2013 hat uns und unsere LAuffreunde von der Ausdauerschule by Bunert aber dermaßen begeistert, dass wir das 2014 auch mal probieren wollten. Sehen wir es mal so: Die einen haben halt einen Kegelclub und fahren ein Wochenende auf Kegeltour, die anderen haben das Laufen zum Hobby auserkoren, laufen in einen "Laufclub" und machen eben auch eine Tour an die Ahr. Marco kannte von einer früheren "echten" Herrentour unsere Unterkunft, ein altes Fachwerkhäuschen mit reichlich Gästebetten, welches wir dann mal komplett anmieteten. Ein großer Teil reiste schon am Freitag an, wir konnten im traumhaften Innenhof einen netten Grillabend veranstalten und bekamen Besuch von Mr. LiDo und Frau Kühlschrankberaterin. Dass unsere niederländischen Freunde gegen Spanien 5-1 gewannen und wir dies auf dem Laptop am Rande mitverfolgen konnten, tat der launigen Stimmung keinen Abbruch.

Samstags reiste dann der Rest der Bande an, nach gemeinsamem Frühstück ging es rüber nach Bad Neuenahr. Zum Lauf selbst ist das meiste in meinem Video zu sehen. Wer keine Lust auf 45 Minuten hat, kann auch einfach mal mitten rein schauen. Die Strecke ist schwer, aber bietet traumhafte Aussichten von den Weinbergen ins Ahrtal.
Ich hatte mir ja fest vorgenommen, ein Glas Wein pro Verpflegungsstand zu mir zu nehmen und das habe ich eingehalten. Das ging bis Kilometer 37 bestens, aber mir war klar, dass da ein Haken dabei sein musste. Sonst würde ja die Weltelite auch Wein an der Eigenverpflegung großer Marathonveranstaltungen deponieren. Tun sie aber seit 1896 nicht mehr. Warum nur?  Der besagte Haken kam dann bei 38 Kilometern. So einen Hammermann habe ich schon lange nicht mehr getroffen. Die flache Strecke entlang der Ahr wollte kein Ende nehmen, ich wollte auf Marco verweisen, dem zu Liebe wir doch langsamer laufen könnten (ach neh.....), aber meine Frau zog gnadenlos. Obwohl ich doch vor lief..... Den letzten V-Punkt ohne Wein ließ ich auf Befehl meiner Claudia aus, dann nur noch ins Ziel, an der Hand meiner Frau hinterhergeschleift. Auf diese entwürdigende Prozedur genehmigte ich mir an der Zielverpflegung erst mal einen Spätburgunder.

Aber nach kurzem Cooldown fühlte ich mich überraschend nüchtern, nur eine bleierne Schwere in meinen Laufwerkzeugen erinnerte mich an die 900 Höhenmeter und die 42,195 Kilometer. Ein gutes Training für den Swissalpine war es allemal. Und was den Alkohol angeht: Es war nicht das Ziel, sich bis zur halbseitigen Gesichtslähmung zu betrinken. Und da sich Laufen so gut auf Saufen reimt, ergeben sich halt mal so Sprüche wie "Dauersaufschule" statt "Ausdauerschule". Sven und Roman mögen mir das verzeihen, aber ein wenig lustig darf es ja auch mal sein.


Zurück in unseren Quartier "Anno dazumal" grillten wir die Reste vom Freitag weg und fuhren dann per Taxi zum Weingut Sonnenberg, wo die "Wein & Rock"-Party mit einer phantastischen Lifeband uns den Abend über in Stimmung hielt. Auch Frank und Marion waren wieder da, ebenso viele Läufer, mit denen man sich unterwegs unterhalten hatte. Ein grandioser Abschluss eines tollen Wochenendes. Übrigens bin ich den Rest des Tages und Abends mit zwei Flaschen Bier ausgekommen...

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