Sonntag, 23. November 2014

August-Blumensaat-Lauf in Essen

Nun, am Sonntag kurz vor Schluss des Online-Meldeportals hatten wir uns zur Meldung entschlossen, nur wenige Stunden später wurde mir im Bett speiübel, das Abendessen ging mir des Nachts noch durch den Kopf und mein Arbeitstag war am Montag nach 1,5 Stunden krankheitsbedingt beendet. Gut, dass es mir am Dienstag bereits wieder besser ging und der Anflug des Magen-Darm-Infekts am Mittwoch endgültig ausgestanden war. Mit Training hatte es sich damit allerdings weitgehend für die Woche, eine kleine Runde am Mittwoch Abend lief erstaunlich gut durch die Nacht, einem Start sollte also doch nichts im Wege stehen.

Das Wetter war ein Traum, 12-14 Grad, die sich gegen Mittag in der Sonne deutlich wärmer anfühlten. Der Lauf war gut organisert, wir wurden 1,5 Kilometer vor dem Start auf den Parkstreifen gewiesen, von hier verkehrte der Shuttle-Bus und brachte uns schnell zum Start. Im Bus hatte ich bereits Trainingskollege Jason getroffen. Ich wollte mich ja im November nicht voll belasten, aber eine 5er Pace sollte schon relativ relaxed drin sein. Das wäre eine 1:45, ich einigte mich mit Jason, ihm als Pacemaker zu dienen. Die Startnummern gab es in der großen Sporthalle im Ort mit den drei Tieren (Ku(h)-Pferd-Reh), hier konnte man sich auch auf der Tribüne oder in den Kabinen fertig machen. Zunächst sahen wir mit Kosta und Judith den Zieleinlauf der 10-Kilometer-Läufer und eine neue PB für unseren Laufkollegen Sascha. Wie kann man nur 35 Minuten auf 10 Kilomettern laufen?

Dann hieß es bereits für uns, sich fertig zu machen. Irgendwie hatten unsere Trainer 14:00 Uhr zum Treffpunkt Aufwärmen ausgerufen, da war aber schon Start. Also liefen wir uns alleine Warm, das wird ja eh überbewertet. Dabei trafe wir dann noch Karin und Tobi und auch Jason war wieder da. Auch Karin und Tobi wollten mir zunächst in 5er Pace folgen. Ich war schon froh, eine kleine Gruppe zusammen zu haben, die mich bremsen würden, denn während es am Mittwoch in der Dunkelheit des Lohheider Sees wieder so gut lief, trug ich mich schon mit dem Gedanken, meine Ulm-Zeit noch einmal zu verbessern. Aber das wäre wohl nicht vernünftig, ich will ausgeruht ab dem 1.12, in die Wien-Vorbereitung gehen und sollte mich daher daran halten, nicht am Limit zu laufen. Das ist nunmal leichter als Pacemaker für andere.


Irgendwie wurde es hektisch, kaum standen wir im Gedränge am Start, schon ging es los. Daher zeigte sich das Feld zu beginn schlecht sortiert, was zu vielen Überholmanövern führte. Dennoch fanden Jason, Karin, Tobi und ich uns schnell zusammen. Irgendwann fragte eine weibliche Stimme von hinten noch an, was wir vorhätten und bat, dabeibleiben zu dürfen. So hatten wir schnell ein nettes Grüppchen von 5 Personen zusammen und waren auf Kurs "5er Pace". Die Strecke kennen wir ja aus vielen Trainingsläufen aus dem FF, die Sonne bot uuns immer wieder tolle Anblicke über den See, auf den Förderturm am anderen Ufer und später auf die Villa Hügel, die aus dem bunten Herbswald emporragte. Karin war zunächst etwas vor gelaufen, obwohl ich Ihr das Lasso angedroht hatte. Tobi war sinnvoller weise bei Jason und mir geblieben. Schon hatten wir die erste Wende erreicht, 4:58er PAce war dann ja fast eine Punktlandung und es ging wieder zurück zum Start. Claudia kam mir überraschend früh mit Dennis entgegen, der uns allerdings wenig später mit deutlich höherem Tempo überholte. Karin und Tobi hatten sich dann doch etwas fallen gelassen, so dass ich mit Jason und Marita, der "unterwegs zugestiegenen" Begleitung allein war. Es lief bei allen, schnell rückte der Start näher und damit der zweite Wendepunkt. Mein Kontrollblick zur Uhr ergab exakt die gleiche Pace wie im ersten Teilabschnitt. Am Getränkestand versorgten wir uns kurz mit Tee oder Wasser, dann waren wir schnell wieder beisammen. Ein weiterer Läufer hatte sich zu uns gesellt. "Wir halten uns jetzt ein wenig zurück, nach dem Wendepunkt können wir dann die Sau rauslassen" gab ich zur Parole für den nächsten Streckenabschnitt aus. Doch irgendwie wurde es damit nix. Wir waren immer einen kleinen Tacken zu schnell, aber Jason und Marita wirkten noch ganz fit und bei Jason war mir nach einigen gemeinsamen Einheiten ind der Ausdauerschule klar, dass "unter 1:50" heute nun wirklich nicht sein Ziel sein konnte. Claudia hatte ich dieses Mal nicht gesehen. So ab Kilometer 14 hörte ich auf zu bremsen, wir hielten das angezogene Tempo. Ich machte dies meinen Mitreisenden schmackhaft, indem ich kleine Streckenziele setzte und nicht mehr über Zeiten redete. Ein letztes Mal am Wendepunkt, nun waren wir bereits bei einer halben Minute weniger für den Abschnitt. Unser 4.Mann war fort, nun galt es, die Gruppe bis kurz vor Ende zusammen zu halten. Karin und Tobi kamen uns entgegen, sie waren noch gut in der Zeit und Karin ächelte noch. Auch Claudia war noch relativ dicht hinter uns.
Foto Wolfgang Steeg Catfun
"Ich dachte, Du wolltest ruhig laufen" rief ich Ihr zu und mir war hier schon klar, dass das eine Zeit um die 1:50 für sie werden würde. Hier im Shatten wurde es jetzt deutlich kühler, die Sonne sank nun schnell, genau wie Jasons Energiepegel. "Ich werde jetzt langsamer". "Nichts da, Du bleibst bei uns. Keine 4 Kilometer meher". Das gejammere ging weiter. "Es geht nicht mehr". "Lass mir eine Patrone gegen die Koyoten" spottete ich und spornte ihn an."Das wird ne super Bestzeit, halte mit bis Kilometer 20, dann lasse ich Dich in Ruhe". "Dafür machen wir den Mist jeden Donnerstag" griff ich weiter ind die Motivationskiste, während Marita unbeirrt neben mir Schritt hielt. Auch Ihre Bestzeit lag bisher so um die 1:49, da könnten wir jjetzt ins ziel walken, und das würde klappen. "Merkt Ihr eigentlich, dass wir nur noch überholen?" Kein Wunder, wir hatten die Pace nun schon einige Kilometer auf 4:42 erhöht. Wir hatten es fast geschafft, ich ließ den armen Jason in Ruhe. Hier konnte er nichts mehr verlieren. Marita zog noch gut mit, ich beschleunigte also weiter. "Los, da vorne die Gruppe, saugen wir uns fest" gab ich vor. Aber die gaben auch Gas. Wir zogen an Thomas, einem Kollegen der "Speed-of-light"-Aktion im letzte Jahr, vorbei und der zog mit. Meine junge Begleiterin kam nicht mehr mit, kein Wunder, denn die Pace war bei 4:24 angelangt. Ich wartete auf sie und ließ sie vorbei. 1:42:42 zeigte die Uhr, eine tolle Zeit, die wir ausschließlich auf der zweiten Hälfte herausgelaufen hatten. Mir  ging es blendend, auch Jason kam kurz nach uns glücklich, aber fertig ins Ziel. Von wegen unter 1:50 - eine 1:43 ist es geworden. Dann ab auf die Brücke, nach meiner Frau Ausschau halten. Und auch Claudia kommt unter 1:50 aus der untergehenden Sonne. Dafür, dass sie ruhig laufen wollte, eine tolle Zeit. Wenn sie mit uns gelaufen wäre......aber nein, auch sie sollte sich einmal schonen. Karin und Tobi kamen gemeinsam nach 1:47 ins Ziel. Im Grunde auch alles richtig gemacht.


Fazit: Ein ganz toller Lauf auf schneller Strecke mit ganz kurzen Wegen und akzeptablem Preis-Leistungs-Verhältnis. 15 € für 21 Kilometer sind bei Mika-Timing-Zeitmessung o,k. Viele Laufkollegen getroffen und am Ende noch von Wolfgang Steeg (Catfun-Foto) und dem LC Kray mit Kaffee und Kuchen vewirtet worden - danke von hier nochmal dafür - ein schöner Samstag geht zu ende. Es muss ja nicht immer am Limit sein.

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