Montag, 9. März 2015

Die Woche danach und davor....der letzte "Lange"

Die Woche stand ganz im Zeichen der Nachbereitung des 15er Wettkampfes bei gleichzeitiger Vorbereitung auf das Trainingslager. Nach dem ich mich am Wochenende genug auf meine läppische 10-Sekunden-Verbesserung über 15 Kilometer gefeiert hatte holte mich der Lauf am Montag nach Feierabend schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn was noch vor zwei Wochen in einem 4:38er Schnitt noch so locker ging, ging plötzlich nicht mehr von alleine. Die Beine waren insgesamt schwerer, die 60 Minuten insgesamt länger und ich selbst irgendwie insgesamt leerer als bisher. Scheinbar hängt man eine Vollbelastung doch nicht mal so eben mit den verschwitzten Klamotten über die Trockenleine. Ich setzte auf den Mittwoch.
Zum Stabi-Training am Dienstag erschien Sigrid, die das Training zwar auf eine nette Art leitet, die aber durchaus Muskelkater an wenig bekannten Körperarealen verspricht. Uns so kam es auch.

Am Mittwoch hatten wir uns mit alten Jugendfreunden, die noch im Umkreis beheimatet waren, bei unserem Kubaner am Lohheider See zum Essen verabredet und schwelgten ein wenig zwischen vorgestern und heute, das machen wir seit dem letzten Jahr und ich hoffe, dass es Tradition wird. Davor bleibe dann eh nur Zeit für eine 45-Minuten GAT 1 Einheit und als ob der Schleifer-Sven es im November geahnt hätte, stand genau die auch im Trainingsplan. Leider ging auch die wieder nicht so locker vom Fuß, wie erhofft. Trotz der kürzeren Zeit war es der gleiche K(r)ampf wie am Montag. Mit Mühe eine 4:40er Pace, viel Wind und am Ende dank eines Schauers noch mal so richtig schön nass geworden.

Schleifer Sven schien meinen Zustand geahnt zu haben, denn das Training am Donnerstag an der Regattabahn, welches 4 x 8 km GAT 1 mit 2 Minuten Trabpause versprach, wurde dann mal auf 45 Minuten REG/GAT 1 zusammengeführt, da wir ja alle so schön am Samstag Bestzeiten gelaufen hatten. Bei Max Merkel nannte man diese Strategie mal "Zuckerbrot und Peitsche". Aber der fan ja auch die Autobahnauffahrt Richtung München das schönste am Ruhrgebiet.
So bleib Gelegenheit, mit dem Trainer auch mal ein paar Worte unterwegs zu wechseln. Er hielt zum Einen nach dem Wettkampf das schlechte Trainingsgefühl für relativ normal, er riet vom Vollgas-HM in Venlo und erst recht in Duisburg ab und er meinte sogar, ich solle im Trainingslager bei den harten Intervallen die Tempospitzen maximal bei 4:15 belassen. So hatte ich mir das zwar auch schon gedacht, aber ich weiß ja auch aus Erfahrung, wie das dann "in reality" läuft. Sven meinte bestimmt die Pace beim Bergansprint, so kennen und mögen wir unseren Schleifer!

Claudia hatte es die Woche ziemlich mit einer Erkältung erwischt, gerade noch rechtzeitig, um entweder mich zum Trainingslager damit anzustecken oder/und sich bis dahin auszukurieren. Vor diesem Hintergrund hatte sie vernünftigerweise das Donnerstag-Training sausen lassen, war aber nicht davon abzubringen, am Samstag mit zum Baldeneysee zu kommen, wo ja noch die 32-34 Kilometer auf dem Plan standen. Diesmal für mich allerdings nicht mit Endbeschleunigung, wegen des anstehenden Trainingslagers eine erneut vernünftige Anweisung des Cheftrainers. In der ersten Runde war es solange schwierig, bis man die üblichen Verdächtigen hatte nach vorne abreissen lassen, danach schafften wir zumindest einen Schnitt von 5:20 ganz gut. In der zweten Runde wurde selbst der mit zunehmender Dauer aber, wenngleich noch nicht anstrengend, so doch nicht mehr ganz so locker aus den Beinen, wie noch zu Beginn. Birgit war mal wieder dabei, aber die trainiert ja auch im Normalfall ganz vernünftig. Dennoch war es erneut Sven, der mich immer wieder bremste und uns auch in der zweiten Runde begleitete. Nach Auslaufen auf den letzten zwei Kilometern, bei denen die Morgenkälte endlich dem versprochenen Frühlingstag Platz gemacht hatte, stand auf 32,7 Kilometern ein Schnitt von 5:23 und ein gutes Gefühl, wenngleich dies der letzte richtig lange Lauf vor dem hoffentlich großen Auftritt in der Kapitale unseres südlichen Nachbarn war.
Ach ja, Marc Böhme hatte noch einen Schutest mit Adidas organisiert, es galt, den neuen Ultra Boost einmal auf seine Füße wirken zu lassen. Es war das gewohnt komfortable Laufgefühl, zum Test der Stabilität reichten 18 Kilometer nicht aus, denn vor der zweiten Runde wurde um Schuhabgabe gebeten. Was mich allerdings vom Hocker haute, war der Preis von knapp 180 €. Hier wird deutlich eine Grenze überschritten, wie ich finde. Auch wenn die Boost-Produkte die aktuelle Cash-Cow der Adidas-AG darstellen, frage ich mich, wie man das alles noch finanzieren soll. Bereits der Energy Boost kostet inzwischen 160 €. Ich verkneife mir jetzt mal, das in DM auszudrücken, aber davon bin ich früher eine Woche in den Urlaub gefahren. Zumal bei uns immer noch zwei Paar Schuhe zu kaufen sind, und die bei unseren Laufleistungen kein Kalenderjahr im Betrieb sein würden.
Aber wir zahlen es ja, denn am Schuh soll man ja nicht sparen......fragt sich nur, wie lange noch!

Das ist bitte keine Kritik an den tollen Testschuhaktionen von Marc Böhme und auch Karsten Kruck, die bringen mehr als jedes Laufband und ich habe schon so manches Modell anschließend auch gekauft. Aber irgendwann stößt man halt an die Grenzen seiner finanziellen Möglichkeiten, fürchte ich. Wenn jeder von uns nur 4 Paar Schuhe im Jahr braucht, was bei 800 Kilometern durchaus im Rahmen unserer Jahreskilometer liegt, wären das bei den Preisen ja über 1400 € nur für Schuhe. Oder 1 € je 4 gelaufene Kilometer. Ich werde wohl demnächst ein Sparschwein und ein wenig Hartgeld mit zu den Trainingsläufen nehmen. Aber Zimsen gibt's ja eh grad keine.....
Sonntag dann bei wirklich frühlingshaften Temperaturen sind wir dann nur ein gemütliches Ründchen um den Lohheider See gelaufen, Claudia ging es ein wenig besser, natürlich aber hat die Erkältung ihr einige Kraft aus den Beinen gesaugt. Aber das wird wieder. Ob die 26 Kilometer am Baldeneysee schon eine gute Idee warenm wagte ich zu bezweifeln, aber hätte ich die ganz weggelassen? Ich finde es wichtig, dass man im erkälteten Zustand nicht in die Nähe seiner Grenzen geht. Fieber war nicht da, insofern hätte ich den Lauf in langsamem Tempo wohl auch absolviert. Ob es richtig ist, weiß niemand wirklich. Hoffen wir mal, dass es gut geht....

Dann mal wieder Koffer gepackt, für eine Woche mit zwei Mal täglichem Training sind zwanzig Kilo Freigepäck trotz kurzer Laufklamotten nicht üppig. Ich habe dennoch alles reinbekommen, wenn ich auch entgegen meiner sonstigen Angewohnheiten einen kleinen Trolli als Handgepäckstück auch noch mit den notwendigsten Utensilien versehen habe. Man weiß ja nie, wo der Koffer mal landet......

Ab Dienstag dann hier wieder der tägliche Video-Blog. Bleibt dran!


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