Freitag, 17. Juli 2015

Er ist wieder da!

So, da bin ich mal wieder. Nach dem Triathlon in Gladbeck gab es ja mehrere Faktoren, die mich vom Schreiben abgehalten hatte. Stress bei der Arbeit, Geburtstage meiner lieben Tochter - hier war es sogar der 18. - und meiner Claudia und jedes Wochenende mit einem Marathon ließen irgendwie keine Langeweile aufkommen. Und regelmäßges Training kam irgendwie auch nicht zustande.

Aber mal der Reihe nach.


Am ersten Juni-Wochenende stand zunächst der Rhein-Ruhr-Marathon mit unserem Job als Brems- und Zugläufer an. Das Wetter versprach warm zu werden, so gingen BuZ-Kollege Dennis John und ich das ganze ein klein wenig flotter an, da es auf er zweiten Hälfte erstens verdammt viel sonniger würde und man dort einfach mehr Zeit an den Versorgungsständen lassen sollte. Es war das erste Mal das Claudia und ich offziell als BuZler unterwegs sein dürften. Christel Valdez vom Orga-Team hatte das möglich gemacht. Man hat da ja schon eine gewisse Verantwortung und wenn wir diesen Job machen, wollen wir ihn auch gründlich machen. Also stattete ich uns mit gedruckten Armbänndern aus, die die Zeit jeden Kilometer anzeigten, denn Garmin-Messungen sind für diese Aufgabe zu ungenau. Wir starteten also etwas unter der nötigen 5:21er Pace, bewegten uns meist um die 5:18 um an den Kilometern mit Versorgungspunkten dann mal 5:24 zu brauchen um den Mitläufern, die sich in relativ großer Zahl um uns herum scharten, Gelegenheit zum Trinken zu geben.
Zur Hälfte in Homberg angekommen waren wir mit 1:51 gut 90 Sekunden vor der Zeit, aber das war ja geplant. Wie erwartet wurde es ab der langen Brückenrampe zur Brücke der Solidarität zwschen Rheinhausen und DU-Hochfeld zäher. Wir sammelten unseren Lauffreund Michael Gietmann ein, der uns aber nicht folgte. Und Marco, der unserer Gruppe ebenfalls bis hier, ungefähr km 25, gefolgt war, war plötzlich weg. Dafür bekamen wir "Besuch" von einem Läufer ohne Startnummer, offensichtlich der Vater einer der Läuferinnen, die mit uns die 3:45 angehen wollten. Die Dame lief ihren ersten Marathon und hielt sich bis hierhin ganz gut. Ihr Vater lief nun ständig vor unserer Gruppe her und versuchte, sie zum schnelleren Laufen zu bewegen. Immer so 5-10 Meter vor, sich ständig umdrehend und seine Tochter anfeuernd. "Wenn Du gescheit bist bleibst Du bei uns, der Marathon fängt jetzt erst richtig an" warnte ich sie und sie war so vernünftig, auf uns zu hören, während Ihr Vater immer von unter 3:40 sprach . Ich sah mich veranlasst, ihm einen kleinen Wink zu geben, dass das, was er der tut, erstens verboten ist und zweitens zur DQF seiner Tochter führen könne, wenn er nicht aufhöre, die Gruppe mit seiner Unruhe wuschig zu machen. Das wirkte, den fortan blieb er mit seiner Tochter meist hinter uns und war ruhig.
Ab 30 wurde es verdammt warm, die Sonne brannte und Schatten war rar. Ich motivierte zum Trinken, zum Weiterlaufen. Dennoch wurde die Gruppe naturgemäß kleiner. Ich einigte ich mit Dennis, dass ich nun versuche, zurückbleibende Läufer noch in der Zeit zu halten, während Dennis mit Vereinskollege Ralf, der uns dankenswerterweise inoffiziell unterstützte, das Tempo hielt. Es gelang mir, den einen oder anderen noch wieder auf die Beine zu bekommen, bis wir auf dem Kalkweg die letzten 2,5 Kilometer einläuteten. Hier blieben Dennis und ich dann an jeder Kilometermarke bis zur Sollzeit stehen und sammelten diejenigen ein, die noch eine Chance hatten, die 3:45 zu unterbieten. Das Mädchen mit ihrem Vater war gelichmäßg weiter gelaufen und mit einer knappe 3:44 ins Ziel ihres ersten Marathons gekommen, der Vater war vor dem Stadion wieder ausgestiegen. Kurz vor dem Stadion kämpfte ich noch mit einem älteren Läufer und einem jüngeren Triathleten. De Triathleten verlor ich, mit dem älteren Läufer kam ich nach Endspurt im Stadion des MSV Duisburg 15 Sekunden vor den 3:45 ins Ziel. Job Done, ich fühlte mich sehr gut. Das Mädchen kam irgendwann und bedankte sich, dass ich sie gebremst hatte. Sie war am Ende ganz schön fertig und hätte eine Tempoverschärfung nicht "überlebt". Dann das Warten auf Claudia, sie kam bereits mit Begleiter Dirk vom LC Duisburg in einer Zeit von 4:13 ins Ziel. Da war keiner mehr, den man hätte ziehen können und die, die es geschafft hatte, waren schon vorher "drin". In einer netten Runde mit Yvy, Henning, Marco, Kim und Claudia beendeten wir den netten Tag auf dem Rasen der Arena in der prallen Sonne.

Am folgenden Wochenende stand unsere "Kegeltour" zum Ahrathon auf dem Programm, in großer Gruppe von fast 25 Leuten ging es wieder nach Ahrweiler, um am Samstag den Marathon mit reichlich Spätburgunder an den Verpflegungsständen . Erst einmal trafen wir uns am Freitag direkt gegenüber unserer historschen Unterkunft in einer Weinwirtschaft, wo nach und nach alle unsere Lauffreunde eintrudelten. Außer Caudia und mir liefen alle "nur" den Halbmarathon, den sie dann in 3 Stunden un 33 Minuten auch finishten. Da die Halbmarathonis aber erst 2 Minuten nach uns starteten, bekamen wir unsere Freunde so unterwegs nicht zu Gesicht. Zudem regnete ist kurz nach dem Start und als es nach etwa 5 Kilometern den ersten Wein gab, regnete es bereits in Strömen.

Aber es lief sehr gut, auch den Spätburgunder und die leckeren Verpflegungshäppchen vertrug ich recht gut. In der zweiten Runde wurde das Wetter langsam besser, der Regen ließ nach, hörte später auf und machte der Sonne Platz. Die Luft würde dadurch natürlich recht feucht-schwül. Claudia vermisste das "ausschwitzen" des Alkohols in der ersten feuchten Runde und verzichtete in der zweiten dann auf Alkohol, wa sfür mich zur Folge hatte, dass ich noch mehr bekam. Dennoch fielen mir die lezten flachen Kilometer wesentlich leichter als im Vorjahr. In Ahrweiler motvierte ich einen pausierenden Musiker am V-Stand, für mich aufzuspielen. "Nur wenn Du mitsingst". Und völlig enthemmt trällerte ich dann mal den Klassiker "Lemon Tree" zur Gitarrenbegleitung. Über die Qualität meiner Sanngeskünste mag der geneigte Leser an dieser Stelle selbst urteilen, ich finde es desaströs. Aber Spaß gehört ja dazu. Dann noch die lange Gerade an der Ahr bis Bad Neuenahr und zurück durch den Kurpark zum Ziel. Mit 4:51 hatten wir unsere Ahrathon-Bestzeit um 3 Minuten gegenüber dem Vorjahr verbessert. Den Promillewert bei mir wohl aber auch....

Nach einigen Gläschen Wein im Ziel ging es zurück nach Ahrweiler, ehe wir uns am Abend erneut auf den Fußmarsch nach Bad Neuenahr zum Wein & Rock machten. Nach ein paar Schlückchen da hatte ich dann aber wirklich vom Alkohol genug, Leider war die Band in diesem Jahr nicht so gut wie im letzten Jahr, was am Ende ein wenig auf die Stimmung schlug. So entschlossen sich die meisten, mit uns den gut 5 Kilometer langen Rückweg wieder zu Fuß zurück zu legen. Das nüchterte aus.

Die folgende Woche war geprägt von privaten Verpflichtungen. Der 18. Geburtstag meiner "Kleinen" samt Party für all Ihre Freunde und Freundinnen, Familienfeier, Abi-Verleihung und Abi-Ball. Dennoch schafften wir es, zumindest am Samstag noch einen kleinen 21 km -Trainingslauf einzuschieben.

Den Mittwoch darauf waren wir schon wieder im Einsatz, der Essener Firmenlauf stand an. Seit meinem Start mit der Sparkasse im Vorjahr extrem ungeliebt, da mit 5,1 km recht kurz und auch noch gefühlt stetig bergauf. Ich startete mit Marco, Claudia mit Kim, wobei sie natürlich den leichteren Job hatte. Die arme Kim musste wieder alles geben, während Claudia neben ihr her traben konnte. Mit Marco hatte ich da mehr "Probleme". Ich vermied den Fehler ds Vorjahres, mich auf den ersten 800 metern, die steiler bergan führen, gleich mal kaputt zu rennen und wir gingen das mal verhaltener an. Nach etwa 1 1/2 Kilometern löste sich Marco ein wenig nach vorne, mehr als 20 Meter kam er jedoch nicht weg auf der Rüttenscheider Straße. Ein kurzer Schluck Wasser an Marc's Laden, gereicht von Laufkollegin Steffi, die hier mit half. Die Hälfte war geschafft. Bergab zur Gruga-Halle hatte ich Marco wieder eingeholt, dann ging es in die Gruga. Dort dann der gefürchtete letzte Anstieg. Und schlagartig war mein Kampfgeist weg. Während Marco voll motiviert den Berg hochzog, nahm ich die sich ergebende Temporeduktion widerstandslos hin und kam dann auch verdient einige Sekunden hinter Marco ins Ziel auf der großen Grugawiese. Ich war mit meiner Zeit von 22:04 durchaus zufrieden, wesentlich besser als im Vorjahr. Claudia kam mit Kim natürlich wieder in einer neuen PB rein, ich verpasste sie mal wieder. Mit einem leckeren Bier auf den Sitzkissen von RWE klang ein schöner Laufabend aus.


Am letzten Juni-Wochenende ging es dann mit Marco, Kim und Yvy zum Hasetal-Marathon nach Löningen. Der hatte uns im letzten Jahr so gut gefallen, dass wir gleich noch ein paar Leute mitgebracht hatte. Kaum im Emsland ausgestiegen, trafen wir auf Joerg und Silke vom TUSEM Essen, die hier auf Vereinsfahrt weilten. In der Umkleidekabine war alles voll LC Duisburg, auch Vereinsfahrt. Claudia, Yvy, Marco und Kim wollten den HM, das heißt auch her die erste Runde, denn es werden zwei Runden für den Marathon gelaufen, gemeinsam in Kims Tempo absolvieren, Yvy würde dann mit Claudia auf die zweite Runde gehen. Was sollte ich machen? Ich hatte eigentlich Lust auf ein etwas flotteres Tempo. Und glücklicherweise trafen wir Michael, jenen Läufer, den wir im letzten Jahr hier bei seinem ersten Marathon ab Kilometer 8 begleitet und am Ende unter 4 Stunden gezogen hatte. Heute wollte er seinen zweiten Marathon laufen, möglichst unter 3:45. Das traf sich gut. Schnell einigten wir uns, wieder zusammen zu laufen, hatte ja im Vorjahr so gut geklappt.
Es ist durchaus interessant, mit Leuten zu laufen, deren Trainingszustand man nicht einschätzen kann, aber wie Michael mir so berichtete, sollte er nach meiner Einschätzung dazu in der Lage sein.
Also ging es los mit einer Pace so um die 5:20, welche wir natürlich in der Euphorie der ersten Kilometer (aale so zwischen 5:04 und 5:10) erheblich unterschritten. Aber Michael machte einen gefestigten Eindruck, die Stimmung war gut und das Wetter warm. Die Sonne schien, so dasss uns die 18-20 Grad erheblich wärmer vorkamen. Die Stimmung an den Stimmungspunkten in jedem Dorf, durch das die Strecke führte, war gut und wir hatten einiges zu erzählen. Den HM passierten wir in der Fußgängerzone von Löningen unter 1:48 h, also etwas zu schnell. Wir nahmen uns daaher vor, jetzt aber wirklich Tempo herauszunehmen. Das gelang aber erst ab Kilometer 29, als die elend lange Landstraße in der prallen Abendsonne begann und kein Ende nahm. Das ist hier wirklich eine Geduldsprobe, und Michael hatte nun langsam zu kämpfen. Wir gabelten hier noch einen Läufer auf, auch ein Ultra, der im vergangenen Jahr den Mauerweglauf absolviert hatte. Wieder gab es etwas zu erzählen, er schien aber auch langsam kämpfen zu müssen. Auch ich hatte jetzt langsam die Nase voll, der dritte Marathon im Monat machte sich schon doch langsam auch bei mir bemerkbar. Endlich waren wir wieder an der Hase, wo uns leider auch ein schöner Gegenwind auf die letzten 4 Kilometer empfing. Michael ging jetzt an jedem

Verpflegungsstand, aber das war kein Problem. Wir waren ganz locker in der Zielzeit und das sagte ich ihm auch stets. Einen Kilometer vor dem Ziel hatte ich defnitiv keine Lust mehr, ich musste jetzt "laufen lassen". Die beiden würden es auch ohne mich locker unter 3:45 schaffen und so war es dann auch. Ich kam in eiiner 3:41er Zeit herein, Michael und unser Ultra in 3:42. Gut gelaunt gab es ein Alkoholfreies, ich gönnte mir ebenfalls eine Massage meiner Waden, denn die gab es hier ohne Wartezeiten. Dann irgendwann kamen auch Claudia und Yvy, sie hatten erst Kim zur - Bestzeit, was auch sonst - gezogen und waren dann etwas schneller geworden. 4:19 lautete ihr Ergebnis, und as reichte tatsächlich erneut zu Platz 1 und 2 der W45! Platz eins ging diesmal allerdigs an Yvy, die wohl Sekundenbruchteile vor Claudia die Ziellinie überquert hatte.
Hier gab es wieder die nette Party auf dem Marktplatz, diesmal mit total guter Musik und guter Stimmung der vielen LC'ler um uns herum. Die fuhren um zwei mit dem Bus wieder nach Duisburg, wir verabschiedeten uns gegen halb eins und machten uns auf die zweistündige Rückfahrt. Allen waren sich einig: Löningen war die Reise allemal wert.
Damit hatten wir jetzt im Juni 3 Marathonläufe bestritten, ich davon 2 unter 3:45, was ja durchaus ein flotteres Tempo ist und einen unter verschärften Bedingungen - will sagen Alkoholeinfluss und 900 Höhenmeter. Mal sehen, was der Juli bringen würde.

Vor allem erst mal Urlaub. Zwei Wochen in Belgien, natürlich auch dort mit einigen geplanten Laufkilometern. Denn Berlin rückt näher.....

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