Dienstag, 9. Juni 2015

Beckenrookie in Gladbeck

Triathlon - seit meiner Langdistanz 2013 in Köln hatte ich keinen mehr gemacht. Dabei komme ich eigentlich von dieser Sportart, denn ich habe seit 1994 ein wenig Volkstriathlon betrieben, ehe das 2000 eischlief und ich ab 2003 mit dem Laufen begonnen hatte.
Die Vestische Kampfbahn oder einfach "Stadion Gladbeck"
Es fehlte ein wenig der Freundeskreis dazu, denn alleine ist langweilig. Auch für Claudia, die bisher ja keinen Triathlonsport betreibt.
Im letzte Jahr dann fingen einige Freunde aus der Ausdauerschule damit an, wir gingen mal mit ihnen schwimmen, in diesem Jahr machten wir dann mal RTF-Touren mit dem Rad mit. Und meldeten uns mit Marco, Kim, Anja und mir zum Triathlon in Gladbeck an. Udo aus unserer Trainingsgruppe hatte als Mitorganisator immer wieder Reklame dafür gelaufen. Wir trafen frühzeitg in Gladbeck ein, bereits die Parkplatz-Einweisung klappte reibungslos. Dann fanden wir schnell ins "Vestische Stadion", das mich mit seiner denkmalgeschützten Schönheit wirklich beeindruckte. Auf dem Rasen war neben der Wechselzone und dem Zielbereich eine kleine Messe aufgebaut, wo auch Webinero mit Carola vertreten war. Die Anmeldung erfolgte gleich nebenan im Freibad, ebenfalls ein architektonisches Kleinod aus den 30er Jahren, das mit seiner Tribüne neben dem 50-Meter-Becken ein wenig an das Olympiabad in Berlin erinnert, welches ebenfalls um diese Zeit gebaut worden war.
Schwimmen im Becken - für mich trotz meiner 21 Jahre Triathlon-Erfahrung etwas ganz Neues.
Das löste man hier recht elegant, jeder Schwimmer bekam eine andersfarbige Latex-Badehaube und vor jeder Bahn stand ein Helfer mit Klemmbrett, auf dem sauber die Bahnen notiert wurden.
Rad-Check-In, treffen mit Anja, Kim und Marco, die mit mir starten würden, schon war es Zeit, sich umzuziehen und auf den Start um 11 Uhr vorzubereiten. Ich wollte etwas neues probieren und befestige meine Radschuhe gleich an den Click-Pedalen, um dann sofort hereinschlüpfen zu können, denn zum Laufen mit den Dingern erschien mir die Distanz von locker 300 Metern bis hinaus aus dem Stadion dann mal recht weit.
Wettkampfbesprechung mit Udo auf dem Startblock
Auf ging es zum Becken, wo Udo mit der Wettkampfbesrpechung wartete. Irgendwie ist das ja immer ein wenig aufregend, ob man sich denn so alle Sachen richtig zurecht gelegt hat. Ich schwimme mich eine Bahn ein und bin nach fast einem Jahr Schwimmabstinenz mit meiner Wasserlage ganz zufrieden, dann versammeln wir uns schon am Anfang der Bahn mit insgesamt 8 Schwimmerinnen und Schwimmern. Anja und Marco sind auch bei mir dabei, dafür hatte Udo gesorgt. Kim nicht, die wollte auf Bahn 1 Schwimmen - der Leiter beim Ausstieg wegen.
Zwei Frauen fragten unsere Schwimmzeiten ab und sortierten die Startreihenfolge, die schienen das im Becken schon häufiger gemacht zu haben. Fand ich sehr vernünftig, auch wenn ich mich wider erwarten an Position 2 einreihen musste. Aber da ich nur einmal überholt wurde, war das wohl nicht so falsch. Besser hier vernünftig nacheiander, als Chaos beim Positionskampf, der bringt über den ganzen Wettkampf sowieso nichts. Dann ging es los. Ich fand schnell meinen
"Streckenschlag" und brachte Bahn für Bahn hinter mich. Völlig ohne Hektik, denn hier kannst Du wenig Zeit gewinnen und viel Kraft verlieren. Vor den letzten zwei Bahnen wurde als Signal von den Kampfrichterinnen mit den Klemmbrettern eine Schwimmnudel ins Wasser gehalten, so war man sicher, beim nächsten Mal raus zu müssen. Ich schwang mich als dritter der Bahn aus dem Wasser, etwas über 11 Minuten hatte ich gebraucht, damit war ich voll im Plan. Fast hätte ich die Badehaube vergessen, dann lief ich barfuß durch den Tunnel ins Stadion. Am Rad klappte der Wechsel ganz gut. Helm auf und Riemen schließen, vorher natürlich Schwimmbrille ab, Socken an, Radbrille auf und mit dem Rad an der Hand weiter zum gegenüberliegenden Stadionausgang. Hier ist Radfahren noch verboten, erst geht es die Rampe zur Straße hoch. Auf Socken. Dann der große Moment. In den einen am Pedal befindlichen Schuh kam ich gut rein, in den anderen daann irgendwie gar nicht. Also wieder ausklicken, Schuh abrödeln, anziehen, Rad wieder aufnehmen, losfahren. Hat mich gefühlt eine Minute gekostet. Marco war in der Zeit an mir vorbei, ich fuhr ihm hinterher.
Bereits nach einem kurzen Stück ging es 90 Grad rechts Richtung Schloß Wittringen. Leicht bergauf in den Schloßpark auf grottenschlecht geflicktem Asphalt. am Ende eine etwas stärkere Steigung in einer Kurve, dann wieder rechts ab durch ein Gewerbegebiet. Hier konnte man Gas machen, Marco hatte ich wieder überholt. Mein Garmin  zeigte beim Radfahren die Runden irgendwie in Meilen an, also achtete ich nicht weiter auf diesen Tacho sondern trat in die Pedale, was ging. Ab und an kamen ein paar professioneller aussehende Trithlethen an mir vorbeigerauscht, ansonsten hielt ich mich scheinbar gut im Feld. Ich fuhr zumeist mit dem Oberkörper auf dem Aufsatz liegend, das spart am Ende doch Kraft.
Nur in den engen Kurven duch das Wohngebiet zurück um Stadion hielt ich lieber eine Hand an der Bremse und somit am klassischen Rennlenker.Schnell gingen Runden eins und zwei von vieren um, in der dritten kam Marco dann gegen Ende an mir vorbei und gab Gas. Lass ihn mal, denke ich mir und nehme für die letzte Runde schon etwas Tempo raus. Noch einmal den Anstieg mit der schlechten Straße, dann die lange Gerade durch das Gewerbegebiet. mein Gel ist mir beim aufnehmen vom Lenker heruntergefallen, das heißt es geht ohne Stärkung auf die Laufstrecke. Auch egal. Es sind hier an der Radstrecke aufgrund der kurzen Wege sogar einige Zuschauer, die uns gut anfeuern. Dann ist es geschafft, ich halte wieder regelgerecht an der Stopp-Linie. Im Sauseschritt, diesmal mit den Radscguhen an den Füßen, geht es die Rampe hinab zum Stadiontunnel. Ab zur Laufstrecke. Marco hatte am Ende gut 400 m Vorsprung und hockt schon an seinem Rad, ich hänge meines daneben, löse den Helmriemen und tausche Helm gegen Kappe. Schnell die Schuhe an, während Marco schon loszieht. Dann auf meine Paradedisziplin, das Laufen. Es geht zunächst über den Rasen auf die Tartanbahn, dort eine Schleife und vorbei am Verpflegungsstand. Kein Gefühl, wie auf Eiern zu laufen, wie es für die ersten Meter beim Triathlon so typisch war. Es geht gut. Ich schütte mit nur Wasser über die Kappe, denn getrunken hatte ich auf dem Rad und in der Wechselzone. Ich würde trotz der Wärme nicht dehydrieren.
Dann ab aus dem Stadion in den Schloßpark. Zunächst bergauf, ich mache langsam un beschließe, hier nur nach Gefühl zu laufen und keine Pace zu zwingen. Marco sehe ich schon vor mir. Den kriege ich, da bin ich mir sicher. Ich lasse laufen und bin froh, als meine Uhr wieder nach einem Kilometer Laut gibt und mir eine Pace von 4:19 anzeigt. Darauf lässt sich aufbauen. Es kommt einem immer so langsam vor, da der Kopf noch das Tempo vom Rad gespeichert hat. Darauf darf man nicht hereinfallen.Die Schattenrunde durch den herrlich alten Parl schein sich dem Ende entgegen zu neigen, es geht rechts ab, in der Ferne kann ich schon wieder den Abzweig ins Stadion sehen.Hier knallt der Lorenz ganz schön auf die Birne. Kim  kommt mir aus dem Stadion entgegen, sie ist dann wohl gerade vom Rad. Wo ist Anja? Durch den Tunnel auf die Tartanbahn, einmal die Gerade bis zur Kurve, eine 180 Grad Kehre und wieder zurück. Es richt irgendwie nach Gummi in der flimmernden Mittagshitze hier im weiten Oval. Ich bin froh, als ich wieder im Wald bin. Nach dem Anstieg gebe ich Gas. Jetzt ist es egal, noch knapp 2 Kilometer, die kriege ich immer hin. Obwohl ich ich ja nicht ganz kaputtrennen will, denn ich habe ja eine Aufgabe beim Marathon, da sollte ich mich nicht völlig "abschießen". Marco hatte ich längst auf der ersten Runde stehen gelassen, er hat wohl auf dem Rad zuviel Körner verschossen. Dann schon der Tunnel, ich überhole eine, dann noch einen und ziehe auf der Bahn den Sprint an. Mit Entsetzen sehe ich, dass es nicht sofort links ins Ziel geht, wie ich angenommen hatte, sondern noch gut 100 Meter bis zum Scheitelpunkt der Kurve.Dann 180 Grad auf den Rasen, endlich zum Ziel. Der gerade überholte macht keine Anstalten mehr, ich bin im Ziel. 20:35 Min für 4,8 Kilometer ist das einzige, was mich an Zeiten heute wirklich interessiert.
Thomas, "Rookie" Anja, Kim und Marco im Ziel
Und damit bin ich sehr zufrieden. Marco kommt knapp zwei Minuten hinter mir ins Ziel und sieht recht fertig aus. Dann kommt Anja zu ihrem ersten Triathlon-Finish. Auf der Laufstrecke hatte sie Kim noch eingeholt, auf der Radstrecke hatte sie technische Probleme. Dann komplettiert auch Kim unser Team, auch sie schaut recht zufrieden aus. Für uns alle war das hier ein großer Spaß, mit irgendwelchen Zeitambitionen kann man zu Besuch in einer anderen Sportart ja auch nicht wirklich kommen.
Nach einer ausgiebigen Dusche in den bestens in Schuss gehaltenen Räumen des alten Freibades leigen wir bei Carola am Messestand in der Sonne und genießen den Nachmittag. Eis vom Eiswagen, Wurst vom Grill.....ein schönes Finishershirt. was will man mehr an einem schönen Sportfeiertag.

Bei Carola gab es dann für Marco und Kim noch ein wenig Compresssport-Ausstattung günstig zu erwerben. Wer auch Bearf hat, schaut bitte unter
http://www.webinero.de.

Triathlon ist ein schöner Sport, wenn man ihn nicht so ernst nimmt wie diejenegen, die ihn ausschließlich betreiben.


1 Kommentar:

  1. Super! Zum Thema Messestand: Verwende selber die empfehlenswerten Rollups. Sieht echt super aus und erfüllt den Zweck! LG

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