Freitag, 4. Dezember 2015

Trainingsplan für Träume oder Ziele?

Das Leben hat mich wieder. Besser gesagt der Trainingsplan, der seit nun über 4 Jahren meinem Läuferleben Struktur gibt. Den November als Ruhemonat mit maximal 2 Einheiten pro Woche, keine länger als 15 Kilometer, hatte ich gut überstanden. 5 Wochen lang. Durch ausreichende Arbeit und Überstunden im Büro gerät aber etwas aus dem Gleichgewicht.Da die Arbeit nicht weniger wird und der Preuße in mir stets nach Disziplin schreit, heißt es die Läufe kreativ in die Woche unterzubringen und auch die Arbeit einmal diszipliniert pünktlich zu beenden. Denn es geht um meine Ziele, beruflich wie privat. Und um meine Träume. Privat, die gibt es beruflich nämlich nicht.
Die Zeit konnte ich aber auch nutzen, einmal klar Schiff mit mir bezüglich dieser Ziele zu machen. Klar Schiff mit den Träumen wäre schön gewesen, aber dazu braucht es wohl noch ein wenig.

Was ist denn jetzt mein Ziel? Marathon-Zeiten dürfen mich nicht interessieren, denn mein Ziel ist Orange. Erstes Ziel ist es wohl, das Pensum überhaupt zu schaffen. Denn mein Körper muss das auch mitmachen. Aber ein Traum? Vielleicht sollte es auch ein Traum sein, das alles gesund hinter sich zu bringen? Wenn das gut geht, vielleicht in Frankfurt im Herbst nochmal die Bestzeit angreifen. Ein Ziel, ja. Aber noch sehr vage, wenig überzeugt. Vielleicht kommt das ja.

Meine Ziele? In Kapstadt beim Two Oceans Marathon über 56 Kilometer auf einer der schönsten Strecken der Welt.....was soll ich für Ziele habe? Unter 4:40 dort durchzuhetzen um Lauffreund Peter aus der Hall of Fame der Ausdauerschule zu kicken? Eher nicht. Den Lauf er-LEBEN, zügig, aber nicht mit Tunnelblick wird die Devise werden. Ist das ein Ziel? Nein. Ein Traum? Vielleicht. Aber wenn ich Traum als "das ultimative Erlebnis" definiere? Reicht das? In bin auch schon auf Madeira, den Kanaren oder in der Türkei auf traumhaften Strecken gelaufen. Vielleicht erkennen wir Träume erst im Nachhinein. New York 2013 war einer, rundum schöne Tage mit unseren Freunden und unserer kleinen Tochter und ein traumhafter Lauf mit Lauffreund Werner. AIDA-Tour 2009 war im Ganzen ein Traum, auch 2011 war es sehr schön, aber schon irgendwie anders. Ich denke, Träume sind etwas einmaliges. Sobald man etwas zum zweiten Mal macht, wird es nicht mehr so, wie man es erwartet. Schade.


Also unser Traum TorTour de Ruhr. Ist es unser Traum? Oder mein Ziel? Keine Ahnung, ich will dahin, an das orange Ding. Das Gefühl des Ankommens war bereits nach der Radtour letzten Monat unbeschreiblich. Das könnte so ein "Momentum" werden.

Ja, ein Momentum. Wer kennt diesen Begriff? Es sind diese magischen Momente des Sports. Die gibt es nicht auf Bestellung. Biel Kilometer 83 war so einer. Im Ziel bei 100 dann eigentlich nicht mehr. Frankfurt 2012 war einer. Festhalle, wenige Sekunden lang nach dem Ziel. Duisburg 2009 war auch so einer. Auch für wenige Sekunden nach dem Ziel. Aber sonst? Die Langdistanz in Köln war es nicht. Der Mauerweglauf war an sich groß, ein Traum. Ja. Aber kein Momentum. Dafür dauerte er zu lange und war das Ziel zu schnell sicher, die 24 Stunden geschafft zu haben.

Das Momentum gibt es nicht auf BestellungDas kommt. Ungeplant. Mein görßter Traum wäre aber ein solches Momentum gemensam mit meiner Frau erleben zu dürfen. Und dass es einer für uns beide ist. Vielleicht ist das mein Traum. Ein Ziel kann es nicht sein......

Vielleicht träume ich jetzt einfach weiter und verschone Euch damit.

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