Sonntag, 22. Januar 2017

Die verflixte 7. Woche...

Die Woche startete mal wieder mit dem bekannten Bahntraining. Bei wieder einmal klirrender Kälte und Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes war die Bahn im LA-Stadion überraschend gut belaufbar, lediglich in der Kurve an der Friedrich-Alfred-Straßen waren die Bahnen 1 und zwei mit etwas Schnee und Eis bedeckt, aber wozu gibt es schließlich Bahn 4-8? Trainer Roman hatte sich für diesen Tag für "Verfolgungslaufen" entschieden. Den Fachbegriff habe ich schon mal gehört, aber wieder vergessen. Laufen macht ja bekanntlich blöd. Nach der Aufwärmrunde, die bitter nötig war, teilte der Coach 2er Teams ein. Jeweils ein schneller Läufer sollte mit einem eher langsamen Läufer/Läuferin ein Team bilden. Während der eine Handgas gibt, trabt der andere regenerativ um die Bahn und gibt dann selbst Gas, sobald ihn der Partner eingeholt hat. Der trabt dann wiederum aus. Was natürlich für die schnelleren ein höheres Tempo auf kürzerer Strecke bedeutet und für die langsameren ein für die tendenziell niedrigeres Tempo, denn sie müssen ja eine länger Strecke  zurück legen. Natürlich ist es schwer, einigermaßen homogene Teams einzuteilen und so war ich recht froh, dass ein Wettkampfcharakter gar nicht erst aufkam. Zunächst lief ich wieder mit Thomas los, aber irgendwie hatten wir ein 400-Meter-Tempo gewählt, nicht daran denkend, dass unsere Partnerinnen ja auch trabend voran kommen. Wenn dann aus geplanten 400 m fast 800 m werden, läuft die Pumpe schon mal auf Turbolader. Das Pinke Oberteil von Kim kam überraschend nicht wirklich näher. Beim zweiten Mal ging es auch nicht langsamer, aber geichmäßiger. Das machte mir wirklich Spaß. Insgesamt war ich 4 Mal dran, das 4. Mal dann nur noch knapp 250 m, die aber dann in 2:59er Pace. Insgesamt ging die halbe Stunde Belastung relativ zügig um. Ein tolles abwechselungsreiches Programm dass die Trainer hier jeden Montag auf die Beine stellen. Und immer wieder die Überraschung, was wieder gemacht wird, denn das steht ja nicht im Trainingsplan. Die Einheit, die dort steht, ist als Ersatzeinheit zu verstehen, wenn es mit dem Bahntraining mal nicht klappen sollte. Dienstag war dann mal wieder mein einziger "pünktlich Feierabend-Tag", so dass ich noch im Hellen auf meine 40 Minuten-Runde gehen konnte. Ich wählte mal wieder die große Lohheider See-Runde. Im Finstern laufe ich die nicht so gerne, da es ein Stück auf dem Radweg die Landstraße entlang führt, da blenden die Scheinwerfer der entgegenkommenden Autos immer so. Jetzt ging es aber. Vor dem Loslaufen gab es schon wieder leichte Stress, denn kaum war in hereingekommen, jagte meine Frau mich schon zum Umziehen und loslaufen, denn wegen des Stabi-Trainings möchte sie immer zeitig Abendessen.
Das kann ich nicht leiden. Ich komme ohnehin aus eine hohen Stresslevel aus dem Büro und brauche eigentlich ein paar Minuten, um wieder herunter zu kommen und mich mental auf das Training einzustellen. So hetzte ich wieder in die Klamotten und dann auf die Piste, wo ich natürlich auch sofort GAT 1-Tempo aufnahm, um ja zeitig zurück zu sein. So ist Training für mich keine Erholung und kein Abschalten, was es eigentlich sein sollte. Zumindest erreichte ich hier aber auf gut ,5 km eine 4:47er Pace. Ich entschied mich dann, nach 4 Wochen doch auch noch mal wieder zum Stabi-Training mit zu gehen. Nils würde es abhalten, bei ihm trainiere ich ganz gerne, sein Programm gefällt mir. Ich möchte dort etwas für den Rumpf tun, wenn mal wieder verstärkt auf Beinkraft trainert wird, finde ich das immer etwas überflüssig. Aber es machte wieder einmal Spaß, vor allem in der netten Gesellschaft unserer Trainingskollegen. Grundsätzlich muss ich mir da aber etwas einfallen lassen, denn nach dem Stabi ist es wieder kurz nach 22 Uhr, wenn wir wieder zu Hause sind. Montags ist es auch nach dem Bahntraining fast 21 Uhr, Donnerstags ebenso. Ein Abend auf der Couch mit dem Mittwoch ist mir eigentlich zu wenig, aber Stabi ist eigentlich auch wichtig und nötig und alleine zu Hause kriege ich das nicht hin.
Donnerstag kam es wieder mal ungünstig. Es war erneut schweinekalt. Das geht mir langsam auf den Senkel, denn mit wenigen Ausnahmen herrschen Temperaturen unter 4 Grad nun an fast jedem Trainingsabend in den  nun fast 7 Trainingswochen. Es gab auch mal Winter mit "Wärmeperioden" so um die 7-8 Grad dazwischen, das wäre mir wesentlich lieber.
Zumal ich auch wieder kurz vor knapp ankam, denn als ich um 18:30 das Büro verlassen wollte, hielt mich ein Telefonanruf noch 5 Minuten auf, die fehlten dann am Ende wieder. Auch hier fehlt mir die Zeit, mich mental auf das Training einzustelle. 25 Minuten von Arbeitsende zum Trainingsbeginn sind da sehr knapp. Gerade wenn ein qualitativ anspruchsvolles Training ansteht, so wie ebend an diesem Donnerstag:
 Es standen 3 x 2,5 km GAT 3 Auf dem Plan, was ja in etwa 10er Renntempo wäre. Aber was ist mein 10er Renntempo? Schleifer-Sven als verantwortliche Cheftrainer an diesem Tag hatte eine Route um den vorderen Teil der Regattabahn und die MSV-Arena ausgesucht, die etwa 3 Kilometer lang war. Sie war drei Mal zu durchlaufen. Los ging es. Die Führungsgruppe mit Mark, Peter, Michael und Matthias war mir mal wieder zu schnell. Warum blieb ich eigentlich den ersten Kilomter dabei? Keine Ahnung. Wobei die 4:13 ja doch mein Anspruch sein müssten für GAT 3. Aber ich merke schon, dass ich das Tempo nicht würde halten können. Das frustriert mich, denn nach 6 Wochen Tempotraining sollte das doch möglich sein. War es aber nicht. Ich hoffe mal, es liegt an der Kälte. Der Zweite Kilometer hat auch seine Tücken, denn an den beiden Ecken der Nordtribüne der Arena gibt es stockfinstere Stellen, wo ich immer mit etwas mulmigem Gefühl durchlaufe, denn Hindernisse wären hier nicht zu erkennen und würden unweigerlich zum Sturz oder Umknicken führen. 4:24, eher enttäuschend. 4:20 wollte ich doch gelaufen sein. Irgendjemand in meinem Kopf sagt mir "Hör doch auf, das wird heute  nix!" Und ich bin wirklich kurz davor, das Training beim Vorbeilaufen an meinem Auto zu beenden. Ich tue es natürlich nicht, denn ich weiss, wie mich das nachher frustrieren würde. Aber ich stehe immer  noch unter Stress. Immerhin steigere ich mich auf den letzten 500 m wieder auf 4:16er Pace. Die Trabpause geht wie immer zu schnell vorbei, diesmal lasse ich die schnelle Truppe einfach mal laufen. 4:15, 4:23 und 4:09 die letzten 500 m geht es diesmal etwas gleichmäßiger. Ist bei den Bedingungen wohl eher mein Tempo. Schon zwei von drei geschafft! Der Dritte geht dann auch irgendwie um. Ähnliches Tempo wie beim zweiten. Dann war es gescchafft. Claudia musste nur zwei laufen.Lief gut bei Ihr. Der Schleifer hatte mich unterwegs irgendwie verpasst, wir sprachen dann beim Auslaufen über mein Befinden. Ich erzählte vom Problem mit dem Tempo, aber er fand meine Geschwindigkeit durchaus im Plan. Und wenn es wärmer würde, würde man automatisch schneller. Das will ich dann mal glauben, tat aber gut nach einer eher frustrierenden Trainingseinheit. Die Suche nach einem samstäglichen Laufpartner gestaltete sich angesichts des Tempowechsels und der Strecke von ca. 20 Kilometern wieder schwierig genug. Aufgrund des Fehlens der Kupferdreher Brücke ist der Baldeneysee nur für Runden von 14 oder 16 km geeignet. Zwanzig heißt dann, in jedem Falle zu pendeln. Da bei uns auch am letzten Wochenende der hauswirtschaftliche Super-GAU eingetreten und die Spülmaschine den Geist aufgegeben hatte, sollte am Samstag die neue geliefert werden. "Ab 12:30 Uhr". Da blieb nicht allzu viel Zeit, wenn man zudem am Samstag auch mal nicht um halb Sieben aufstehen will. Also klemmte ich mir die Fahrt in den Essener Süden. Für Tempowechsel ist es sowieso immer schwer, jemanden zu finden, der dasselbe auf dem Plan hat und dann auch noch im gleichen Tempo.
Nachdem meine Facebook-Suche ohne Erfolg blieb, ging es dann also alleine von Zuhause aus los. Es war herrlich sonnig, aber mit Temperaturen um 9 Uhr noch unterhalb des Gefrierpunktes. Claudia lief zügig nach dem Frühstück, ich musste mir noch ein wenig Musik auf mein Handy laden, lief ein wenig später los. Erst musste ich überlegen, welche Runde ich überhaupt laufen wollte und dabei den aufsteigenden Rauch aus dem Walsumer Kraftwerk beobachten, denn ich wollte ungern die GAT 2- Einheit im Gegenwind absolvieren. Also entschied ich mich für die Rheinuferrunde in Richtung Homberg, an den drei Seen entlang dann zurück. Es ging gleich recht locker los, aber bereits auf dem zweiten Kilometer zeigte meine Uhr eine Pace von etwa 4:30.
Bisheimer Feld - die nordwestliche Ecke von Duisburg
Das war dann doch deutlich zu schnell, GAT 1 liegt bei mir so zwischen 4:45 und 5er Pace. Die Sonne schien herrlich über die Felder, aber es war ziemlich kalt dabei. In Binsheim kam mir eine Frau recht flott entgegen. Es war meine eigene. So weit war die schon - klar, die war ja auch ein ganzes Stück früher los gelaufen. Ich bog Richtung Rheinufer ab. Das Tempo war gefühlt locker, aber trotz meiner Bremsversuche blieb ich immer unter 4:45. Das war mir zu schnell, ich würde am Ende bei der geplanten Steigerung auf GAT 2 die Quittung erhalten, das war mir fast klar. Unter A42- und Eisenbahnbrücke in Baerl ging es vorbei an
Rheinbrücke A42 und Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke
zwischen DU-Beeckerwerth und Baerl
Gerdt (ein Ortsteil von Baerl, kein Mitläufer😏 ) bis zum Übergang an den Üttelsheimer See. Dort verlängerte ich noch ein wenig, indem ich erst die Bahnlinie nach Süden entlang lieg, um dann auf der anderen Seite wieder zurück Richtung Baerler Busch zu laufen. Die Stunde war um, ich nahm Tempo auf. So um die 4:30 sollte es werde, und schon während des ersten Kilometers merkte ich, dass das nun eine Nummer werden würde. Was war ich auch so schnell vorher? Nun gut, es lief halbwegs, auch als es in Lohmannnsheide unter der Bahnunterfgührung kurz wellig wurde und es dann auf den unebenen Waldboden ging. Im WAld sind bekanntlich die Räuber, die klauen die Pace. Und so hatte ich auch einen Kilometer mit "nur" 4:36, ehe ich dann auf der Orsoyer Allee wieder Fahrt aufnehmen konnte. Dennoch war ich froh, dass das vorbei war und ich knapp zwei Kilometer regeneratives Schneckentempo aufnehmen konnte. Fazit: knapp 21 Kilometer in 1:38, Pace im Gesamtschnitt 4:47. Alles gut. War trotzdem froh, endlich die drei Schichten verschwitzte Klamotten ausziehen zu können. Auch das hasse ich an der Kälte. Zu Beginn zu kalt, am ende zu warm. Immer dieses angeschwitzte Zeugs, Berge von Wäsche für eine Laufeinheit. Zeit, dass unser Winter mal wieder auf normale Betriebstemperatur zurückfährt. 7 oder 8 Grad wären mal nicht schlecht.
Am heutigen Sonntag stehen dann nur noch 45 Minuten REG auf dem Plan. Ich darf dann mal mit Claudia zusammen trainieren. Und mir für nächste Woche etwas überlegen, denn für die Winterlaufserie sind wir nicht gemeldet. Aber ein flotter 10er darf es am Samstag schon sein. Wenn einer eine Idee hat......  Alles in allem sehe ich diese Woche etwas suboptimal. Ich komme bei der Kälte nicht auf das richtige Tempo, siehe Donnerstag. Nicht mal 3 x 2,5 km in 4:15er Pace ist für mich nach dem Training gefühlt zu wenig. Auch, dass mir die halbe Stunde am Samstag GAT 2 schon wieder schwer fiel - wobei die Gesamtzeit und das Gefühl während der ersten Stunde ja durchaus o.k. war. Aber ich bin erfahren genug, mich nicht dadurch irritieren zu lassen. Der Schleifer hat das im Blick. Am Dienstag habe ich Spiroergometrie. Dann habe ich neue Fitnesswerte. Mal sehen, wie die ausschauen.
Zitat Claudia: "Der Schwan stand zuerst auf dem Eis,dann breitete er seine Flügel aus und kam auf mich zu, rutschte und saß dann auf dem Eis. Leider hatte ich das Handy nicht schnell genug zur Hand"






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