Sonntag, 9. März 2014

gesteigerte Dauerläufe und Anschiss in der Sauna.....

Tag zwei verlief dann schon mal um 7 Uhr morgens unentspannt, da mein auf Hahnenschrei eingestellter Wecker uns nach 6 1/2 Stunden Schaf aus demselben riss. Das ist leider regelmäßig nötig, denn das opulente Frühstück beginnt um Acht und will bis zur ersten Trainingseinheit um 10 gesackt sein.

Die erste Einheit verlief dann recht unspektakulär mit einem lockeren Dauerlauf, teilweise auf der Strecke des Erkundungslaufes des ersten Abends. Der Rückweg am Strand entlang erwies sich dann gegen scharfen Wind und Sandstrahlgebläse etwas härter, einige Gymnastikübungen am Strand vor dem Hotel danach beförderten auch den leidigen Sand in ungeeignete Körperstellen.

Es ist immer so, dass einige beginnen, mit den Füßen zu scharren, weil es ihnen nicht schnell genug richtig losgehen kann. Aber Roman mahnt zur Besonnenheit, die Woche wird lang und die Einheiten schon von alleine härter. Zweifellos....

Um 12 Uhr dann Begrüßung im Konferenzraum. Jörg Bunert stellt sich und unsere beiden Dompteure Roman und Sven vor, es sind ja nur wenige da, die sich nicht von diversen Laufreisen oder der Ausdauerschule kennen. Helmut aus Gelnhausen ist einer von ihnen, er stellt sich kurz vor mit dem Laufziel "Halbmarathon unter 1:30" - selbst Schuld, damit ist er in Laufgruppe 1.1 eingereiht. Seine Partnerin macht es cleverer und wird in Gruppe 2 eingeteilt.
Gespanntes Publikum....

Jörg Bunert spricht, Schleifer-Sven hält sich dezent im Hintergrund
Beim anschließenden Mittagessen folgt die für mich schwierigste Übung. Vorbeigehen an all den leckeren Sachen,! Denn der Gedanke an meinen Magen während des um 16:00 Uhr folgenden gesteigerten Dauerlaufes bewahrt mich davor, mit Henning um in den Wettkampf um den Kalorienpokal anzutreten.

Die Zeit des frühen Nachmittages vergeht allzu schnell in der Sonne der Pool-Terrasse, schon heißt es wieder umziehen und zum 80-Minuten-Lauf antreten. Claudia muss als Quotenfrau bei uns mit, ihre Quatschfreundin Yvy ist leider noch verletzt und kann nur ein wenig Spinning machen. Auch mein Fußgelenk macht mir immer noch massive Probleme, habe mich dieses Mal mit Diclofenac-Salbe präpariert. Los geht es über wenige, kaum befahrene Straßen in die andalusische Pampa. Der Untergrund erinnert mich an die Wege, die ich in den postings unserer Spitzenläufer aus Kenia gesehen habe.Für meinen Fuß ist das Gift, ich habe ziemliche Schmerzen. Der Wind ist hier zwischen den Pinien nicht so heftig, ich bereue schon, dass ich mein Langarm-Shirt angezogen habe. Es geht in relativ lockerer Pace weiter, während ich noch vergeblich nach Zebras und Elefanten ausschau halte, dann aus der savannenartigen Landschaft durch angesammelte Belege der spanischen Immobilienblase über Asphalt in Richtung einer wunderschönen Steilküste. Wir ziehen langsam an, Claudia kommt noch gut mit. Sie muss her mächtig Gas geben um mit zu halten, macht das aber prächtig.
Schöne, aber anspruchsvolle Landschaft in Andalusien
Dann sind wir endlich am Leuchtturm oben auf der Steilküste angekommen, leider haben wir nicht viel Zeit, die Aussicht zu genießen, denn nun geht es die Schnurgerade Straße zum Hotel zurück, etwa 4-5 Kilometer sind noch zu absolvieren. Die Schmerzen in meinem Fuß haben sich weitgehend heraus gelaufen, allerdings hat es diesmal wieder rund 7 Kilometer gedauert. Und Schleifer-Sven gibt "Feuer frei", das Feld zieht sich sofort auseinander. Marc Böhme hat einen unbeachteten Moment genutzt und gibt richtig Gas, die Lücke von 150 Metern brauche ich nicht mehr zu zu laufen. Ist auch nicht mein Anspruch. Aber auch so sind nur noch Schleifer-Sven und Jörg bei mir. Jörg ist auch ein sehr guter Läufer, wie ich noch aus dem vergangenen Trainingslager in Portugal weiß. Auf der Kurzstrecke halte ich ihn nicht. Nach zwei Kilometern zeigt der Tacho 4:16er Pace, Jörg muss mal kurz rechts ran und schon bin ich alleine, denn auch der Trainer lässt sich nach hinten fallen. 
Claudia beim 80 Minuten-Lauf
Leider geht es nun berghoch, nicht viel, aber langgezogen und giftig. Und an jeder Hügelkuppe erwarte ich das Ende, leider dauert es ein wenig. So bin ich insgeheim erleichtert, als der Trainer von hinten ruft, ab nun sollen wir locker auf den Rest der Truppe warten. Jörg ist auch schon da und wir traben einige Runden um den Brunnen einer Hoteleinfahrt.

Claudia ist gut im Feld unterwegs, sieht aber ziemlich geschafft aus. kein Wunder, denn Garmin verrät mir nachher eine Gesamtdistanz von 15,5 km bei 5:10er Durchschnittspace... 

Wieder im Hotel schnell mit den Beinen in den kalten Pool, dann in die Sauna. Dass Läufer sich da nicht zu benehmen wissen, erfährt die Aufguß-verantwortlichen Aldiana-Angestellte recht schnell, denn ein dummer Spruch folgt dem nächsten. Ob das Schwenken des Handtuches jetzt der neue Clubtanz wird, sei dahingestellt, jedenfalls flüchte ich , nachdem sie den Rest des Eimers auf dem Ofen gelehrt hat mit dem Gefühl eines frisch zubereiteten Hummers in den Außenbereich. Hier bringt uns dann die Aufgußdame Ananasscheiben an die Liegen und entschuldigt sich quasi dafür, uns eben ermahnt zu habe, aber man müsse ja auch Rücksicht auf die anderen Gäste nehemen. Gut, dass waren zwei Golfer aus der Ü-65-Klasse, die müssen eine Horde Läufer in der Holzklasse dann halt mal abkönnen.

Der Abend verlief dieses Mal nach der Völlerei beim Abendessen und einer mäßigen Take That/Robbie Williams-Show im Theater des Clubs recht schleppend. Am Vorabend schienen einige bereits ihr Pulver verschossen zu haben.  Da ich mir auch noch in Ruhe den verschossenen Elfmeter von Klaas-Jan Huntelaar im Aktuellen Sportstudio ansehen wollte, war auch ich um halb zwölf verschwunden. 

Leider kehrten die Schmerzen in meinem rechten Fuß wieder zurück, den ich selbst im Liegen gut merken konnte. Ich hoffe, der Fuß wird bald besser, denn die harten Einheiten kommen erst noch. Es kann doch nicht sein, dass mich nach der super Vorbereitung so ein Mist ausgerechnet im Trainingslager ausbremst!

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