Am Montag stand nur eine Laufeinheit auf dem Programm.
Unsere Gruppe 1.1 hatte natürlich mal wieder den längsten gezogen und durften
100 Minuten mit Schleifer-Sven auf die Piste.
Auch Marc war bei uns dabei. Claudia und Yvy hatten in Gruppe 1.2. 90 Minuten auf dem
Plan, andere natürlich noch weniger. Meinem Fuß ging es zu Beginn gar nicht
gut. Wir liegen zunächst Bergan bis zum Verteilerkreis an der
Bergsprintstrecke, dann wieder links ab in die „Savanne“.
War der erste Kilometer
noch extrem langsam, so steigerten wir das Tempo dort deutlich, wobei Sven
schon darauf achtete, die Gruppe nicht frühzeitig zu sprengen. Der Boden in der
Savanne besteht aus teilweise sandigen,, teilweise aus getrockneten
Schlamm-Fahrspuren aller Reifengrößen geformten „Wegen“. Meine Sprunggelenke
mussten ständig ausgleichen und mein rechtes bedankte sich mit stechenden
Schmerzen recht herzlich für den ausgewählten Bodenbelag.
Ich hatte keine Probleme mit dem Tempo, aber wenn man
gedanklich immer nur auf das schmerzende Sprunggelenk fokussiert ist, fällt
einem der Lauf aus diesem Grund nicht gerade leicht. Da halfen auch
Schleifer-Svens Geschichten von 7-Tonnen-Nashörnern und giftigen Kap-Cobras
nicht, die ich angesichts der Ähnlichket der Landschaft mit der afrikanischen
Steppe durchaus hinter dem einen oder anderen Busch erwarten konnte. Marc
versuchte, die für uns eher ungewöhnliche Ruhe mit ein paar schmutzigen Witzen
aufzupeppen, was ihm zumindest bei mir nur bedingt gelang. Die Schmerzen wollten
sich nämlich auch nach 6-7 Kilometern noch nicht herauslaufen. Das kann nicht
wahr sein. Ich mache ein super Aufbautraining über den Winter, komme frisch und
in guter Form in Trainingslager und ab dem Vorabend vor dem Abflug kommen diese
Schmerzen im Sprunggelenk angeflogen. Ich möchte hier vernünftig Trainiren und
Form aufbauen, nicht meinen Fuß schonen. Endlich waren wir auf einer
Asphaltstraße Richtung Leuchtturm, wo wir bereits am Samstag gewesen waren.
Aber hier schlug dann der Wind erbarmungslos zu. Ich bin jetzt mit Marc und
Jörg unterwegs. Marco haben wir in der spanischen Bungalowsiedlung bereits
verabschiedet, er kam mit der Symbiose aus schlechten Wegen und doch
anspruchsvollerer Pace heute nicht klar und bricht bei km 10 ab. Sven will ihn
dafür beim Abendessen an den „Flipper-Tisch“ platzieren. Unsere Pace sinkt von
zwischenzeitlichen 5:15 auf 5:35. Aber am Leuchtturm ist Schluss mit dem Wind
von vorne, jetzt bläst er von schräg hinten. Wir laufen auf Marcs Vorschlag den
Naturpfad entlang der Steilküste und werden mit grandiosen Aussichten auf das
mit weißen Schaumkronen übersäte Meer entschädigt. Laut krachen die Wellen
gegen die Felswände unter uns, die Sonne scheint und den Wind kann man von
hinte gar nicht so sehr merken. Zurück über die Straße, das Tempo steigt wieder
deutlich, sehen wir vor uns bereits letzten der 90-Minuten Gruppe. Alles in
Allem ein schöner Lauf, den wir fast exakt nach 100 Minuten und 19 Kilometern
am Hotel beenden. Etwas Gymnastik, dann noch in den Pool. Christina ist so
verwegen und schwimmt tatsächlich ein paar Züge im eiskalten Wasser. An der
Poolbar gönne wir uns ein Bierchen, ich lasse mir noch eine Tüte Eiswürfel
geben, denn mein Knöchel ist ein wenig angeschwollen. Jutta ist Ärztin und rät,
was ihr Berufsstand immer raten muss und was für Läufer das Unwort schlechthin
darstellt: „Mach doch Pause“….. Ich sehe das etwas anders. Solange es physisch
geht, laufe ich. Pause kann ich in der Woche nach de Trainingslager machen. Ich
hoffe, meine Knochen spielen das Spielchen noch ein paar Tage mit.
Mittagszeit, ich esse nur eine Rinderbrühe und etwas Salat.
Yvy und Claudia wollten am Strand spazieren, ich setze mich an den Pool und
kühle meinen rechten Fuß.
Es ist sonnig und extrem windig. Das geht mir jetzt am
dritten vollen Tag hier wirklich auf den Geist. Wind, Wind Wind. Es ist schnell
ungemütlich in der Sonne, denn der Wind ist frisch. Was nützen 20 Grad, wenn es
gefühlte 14 sind?
Claudia und Yvy sind dann doch nicht am Strand gewesen,
sondern bei Kim auf der Wiese zwischen underen Unterkünften liegengeblieben. 15
Uhr sind Filmaufnahmen zur Laufstilanalyse vor dem Hotel angesetzt, wir haben
hier schon unseren Spaß, währende jeder einzeln an der Kamera des Trainers
einmal locker, einmal zügig vorbeilaufen muss.
Danach noch ein wenig Koordination an der „Leiter“ und an
der Treppe, schon ist der Trainingstag wieder vorbei. Das war jetzt der
entlastende, am Dienstag stehen 1000-Meter-Intervalle auf dem Plan, da geht es
wieder zur Sache.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen