Dienstag, 11. März 2014

Langer Lauf und weiter Knöchelprobleme.....

Am Montag stand nur eine Laufeinheit auf dem Programm. Unsere Gruppe 1.1 hatte natürlich mal wieder den längsten gezogen und durften 100 Minuten mit Schleifer-Sven auf die Piste.  Auch Marc war bei uns dabei. Claudia und Yvy  hatten in Gruppe 1.2. 90 Minuten auf dem Plan, andere natürlich noch weniger. Meinem Fuß ging es zu Beginn gar nicht gut. Wir liegen zunächst Bergan bis zum Verteilerkreis an der Bergsprintstrecke, dann wieder links ab in die „Savanne“. 

War der erste Kilometer noch extrem langsam, so steigerten wir das Tempo dort deutlich, wobei Sven schon darauf achtete, die Gruppe nicht frühzeitig zu sprengen. Der Boden in der Savanne besteht aus teilweise sandigen,, teilweise aus getrockneten Schlamm-Fahrspuren aller Reifengrößen geformten „Wegen“. Meine Sprunggelenke mussten ständig ausgleichen und mein rechtes bedankte sich mit stechenden Schmerzen recht herzlich für den ausgewählten Bodenbelag.
Ich hatte keine Probleme mit dem Tempo, aber wenn man gedanklich immer nur auf das schmerzende Sprunggelenk fokussiert ist, fällt einem der Lauf aus diesem Grund nicht gerade leicht. Da halfen auch Schleifer-Svens Geschichten von 7-Tonnen-Nashörnern und giftigen Kap-Cobras nicht, die ich angesichts der Ähnlichket der Landschaft mit der afrikanischen Steppe durchaus hinter dem einen oder anderen Busch erwarten konnte. Marc versuchte, die für uns eher ungewöhnliche Ruhe mit ein paar schmutzigen Witzen aufzupeppen, was ihm zumindest bei mir nur bedingt gelang. Die Schmerzen wollten sich nämlich auch nach 6-7 Kilometern noch nicht herauslaufen. Das kann nicht wahr sein. Ich mache ein super Aufbautraining über den Winter, komme frisch und in guter Form in Trainingslager und ab dem Vorabend vor dem Abflug kommen diese Schmerzen im Sprunggelenk angeflogen. Ich möchte hier vernünftig Trainiren und Form aufbauen, nicht meinen Fuß schonen. Endlich waren wir auf einer Asphaltstraße Richtung Leuchtturm, wo wir bereits am Samstag gewesen waren. Aber hier schlug dann der Wind erbarmungslos zu. Ich bin jetzt mit Marc und Jörg unterwegs. Marco haben wir in der spanischen Bungalowsiedlung bereits verabschiedet, er kam mit der Symbiose aus schlechten Wegen und doch anspruchsvollerer Pace heute nicht klar und bricht bei km 10 ab. Sven will ihn dafür beim Abendessen an den „Flipper-Tisch“ platzieren. Unsere Pace sinkt von zwischenzeitlichen 5:15 auf 5:35. Aber am Leuchtturm ist Schluss mit dem Wind von vorne, jetzt bläst er von schräg hinten. Wir laufen auf Marcs Vorschlag den Naturpfad entlang der Steilküste und werden mit grandiosen Aussichten auf das mit weißen Schaumkronen übersäte Meer entschädigt. Laut krachen die Wellen gegen die Felswände unter uns, die Sonne scheint und den Wind kann man von hinte gar nicht so sehr merken. Zurück über die Straße, das Tempo steigt wieder deutlich, sehen wir vor uns bereits letzten der 90-Minuten Gruppe. Alles in Allem ein schöner Lauf, den wir fast exakt nach 100 Minuten und 19 Kilometern am Hotel beenden. Etwas Gymnastik, dann noch in den Pool. Christina ist so verwegen und schwimmt tatsächlich ein paar Züge im eiskalten Wasser. An der Poolbar gönne wir uns ein Bierchen, ich lasse mir noch eine Tüte Eiswürfel geben, denn mein Knöchel ist ein wenig angeschwollen. Jutta ist Ärztin und rät, was ihr Berufsstand immer raten muss und was für Läufer das Unwort schlechthin darstellt: „Mach doch Pause“….. Ich sehe das etwas anders. Solange es physisch geht, laufe ich. Pause kann ich in der Woche nach de Trainingslager machen. Ich hoffe, meine Knochen spielen das Spielchen noch ein paar Tage mit.

Mittagszeit, ich esse nur eine Rinderbrühe und etwas Salat. Yvy und Claudia wollten am Strand spazieren, ich setze mich an den Pool und kühle meinen rechten Fuß.
Es ist sonnig und extrem windig. Das geht mir jetzt am dritten vollen Tag hier wirklich auf den Geist. Wind, Wind Wind. Es ist schnell ungemütlich in der Sonne, denn der Wind ist frisch. Was nützen 20 Grad, wenn es gefühlte 14 sind?
Claudia und Yvy sind dann doch nicht am Strand gewesen, sondern bei Kim auf der Wiese zwischen underen Unterkünften liegengeblieben. 15 Uhr sind Filmaufnahmen zur Laufstilanalyse vor dem Hotel angesetzt, wir haben hier schon unseren Spaß, währende jeder einzeln an der Kamera des Trainers einmal locker, einmal zügig vorbeilaufen muss.
Danach noch ein wenig Koordination an der „Leiter“ und an der Treppe, schon ist der Trainingstag wieder vorbei. Das war jetzt der entlastende, am Dienstag stehen 1000-Meter-Intervalle auf dem Plan, da geht es wieder zur Sache.

Ach ja, am Abend war mit der ganzen Bagage nicht mehr viel los. Die Dame beim Sauna-Aufguss bat nochmal deutlich weniger charmant als ihre Vorgängerin um Ruhe, bei Tisch war es bedeutend ruhiger und die ersten zogen sich bereits um 21:30 Uhr zurück. Ich beschloss, dass eine Porton Vitamin C in Gestalt eines oder zweier Caipirinha den Heilungsprozess meines Fußes nicht aufhalten würden – wozu hat man schließlich „All-In“?

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