Montag, 21. April 2014

Schnelle Läuferostern mit Belohnungseis

Karfreitag - ein stiller Feiertag. Für uns hieß das, erst Mal ab in den Wald. Claudia hatte 50 Minuten GAT 1, ich 45 Minuten REG auf dem Plan, das passt ganz gut. Also liefen wir gemeinsam los. Wir laufen zunächst um die 5:30er Pace und unterhalten uns ein wenig über Hamburg und unsere Trainingspläne. Wir sind uns einig, dass die Pläne der Ausdauerschule für uns beide nicht immer schlüssig sind. Während die Trainer an Claudias Anzahl an Marathonläufen in diesem Jahr jedoch verzweifelt sind, ist mir mein geringes gefordertes Pensum ein Rätsel, vor allem, weil ja alle Bekannten, die in Hamburg "einen raushauen wollen", viel mehr trainieren. Was mir dabei Sorgen macht, ist die Tatsache, dass es mir echt schwer fällt, Marathonrenntempo von 4:30er Pace überhaupt mal länger zu laufen. So erzählend werden wir mal wieder schneller. 5:17, 5:23, 5:13 - ich merke schon ein wenig das flotte Training vom Vorabend, mein Puls ist aber definitiv im REG-Bereich. Nur Claudia ist damit schon wieder im Marathonrenntempo. Sie trainiert das damit regelmäßig. Warum fällt mir das dann so verdammt schwer?

Wo wir gerade beim schwer fallen sind, wieder zuhaus stand dann für den Nachmittag mal die Steuererklärung auf dem Programm, wir müssen uns schließlich Geld zurückholen. Und da wären mir dann ein paar Tempointervalle lieber gewesen.

Samstag dann Ruheag. Ein wenig Gartenarbeit und nachmittags zum Grillen zu Lauffreund Markus nach Bochum. Eigentlich wollten wir da gemeinsam mit Anja und Stefan aus dem Frankfurt-Team 2013 ein gemeinsames Läufchen machen, das fiel dann leider aufgrund von Markus Verletzungsproblemen aus. Aber nur Grillen ist ja auch nicht übel.

Am Abend reden wir natürlich auch über die Ausdauerschule und es kommt irgendwo schon mal eine allgemeine Unzufriedenheit mit den Plänen durch. Ich möchte mich dem hier nicht vorbehaltlos anschließen, denn es hat ja bisher mit den "schlanken" Plänen immer gut funktioniert. Obwohl ich hier ja immer rum jammere.... Und eins ist klar für mich: Wenn ich eine noch individuellere Betreuung brauch, muss ich mir einen personal Coach nehmen - und bezahlen. Wobei wir ja in der "schnellen" Gruppe naturgemäß immer weniger Läufer sind und somit die Betreuung intensiver sein kann, als in den volleren anderen Tempogruppen.

Ostersonntag, Zeit des Eier Suchens. Im Hause Kühnen ist das Osterfrühstück auf den trainingsfreien Montag verlegt, wir hatten uns ja bereits am letzten Sonntag zum gemeinsamen Trainingslauf an der Sechs-Seen-Platte verabredet. Ich insbesondere mit Werner und Fred bereits in der letzten Woche. Ich habe 90 Minuten GAT 1 drauf stehen, will aber jetzt echt mal 90 Minuten Tempo machen. So quasi als letzten Härtetest. Dafür ist Fred gut, er soll nämlich regenerativ laufen ( ;) )
Wir sind natürlich bei bestem Wetter zu früh da, Heike kommt aber auch schon recht bald. Sie ist aber gestern schon 21 gelaufen und will heute dann nur noch maximal 15 Kilometer laufen. Werner erscheint auch pünktlich, um sich Fred und mir anzuschließen und bei herrlichem Wetter geht es ab an die Seen. Ich verfluche bereits mein Langarmshirt, während Freddy uns gleich mal fragt was wir denn  vor hätten. Denn wir starten bereits mit 5er Pace auf dem ersten Kilometer. Werner wollte uns auf eine erweiterte 18-19-Kilometer Runde um die Grindsmark, das Waldgebiet südlich der Sechs-Seen-Platte, führen. Wir müssen schließlich auch mal was anderes sehe als die blau markierte 15-Kilometer-Runde. Kilometer zwei absolvieren wir dann mal gleich in 4:49 Min.. Werner versucht schon, uns klar zu machen, dass er das nicht die volle Distanz durchhalte. Ein Irrtum, wie sich herausstellen sollte. Der weiß gar nicht, wie fit er ist. Werner ist 8 Jahre älter als ich, dafür läuft er noch super Zeiten. Er trainiert ja eher weniger als ich. Und sein Ziel, die Bestzeit in Hamburg zu knacken, wird er locker erreichen. Denn die liegt ja bei etwas unter 3:30! Wenn man mich fragt - sub 3:20 kann er schaffen.
Werner kennt sich hier auf seiner Haus und Hofstrecke sehr gut aus. Er erzählt uns, dass die Wälder den Grafen von Spee gehören würden. DA sist mir bekannt und ich gebe gelich mal dazu, dass Admiral Graf von Spee vor 100 Jahren der Kommandeur des deutschen Pazifikgeschwaders in Tsingtau war, von wo aus die legendäre "Emden" zu ihrem Abenteuer auslief, welches am Karfreitag im TV( http://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/sendung/die-maenner-der-emden-1-100.html)zu sehen war. Während der historischen Nachhilfe für Fred und Werner halten wir weiter ein Tempo zwischen 4:45 und 4:50. Aber auf meinen Puls achte ich lieber nicht. Der ist schon über GAT 2! Und das irritiert mich natürlich wieder. Ich merke, dass auch Fred irritiert ist, wie ich damit meine 3:10 laufen will. Fred war ja auch bei uns in der Ausdauerschule, ist dann 2013 in Essen mal gleich unter 3 h den Baldeneysee-Marathon gelaufen und im Winter zu Karsten Krucks "Bunert Running Team" gewechselt. Er fragt, was ich denn eigetlich wolle, ultra oder Marathon. Ich sage, beides, darum ja früh im Jahr den schnellen Marathon und dann den Rest des Jahres "austoben". Wir kommen darauf, dass ich entweder Bahntraining für die Tempohärte oder halt öfters mal einen 10er oder 5er Wettkampf bräuchte, wenn ich noch weiterkommen möchte. "Ich weiß nicht, ob ich das wirklich will, Freddy!" lautete meine Antwort, während wir im Tempo von  4:45 die Eisenbahn-Rampe am Ausbesserungswerk Wedau Richtung Entenfang überqueren. "Doch, das willst Du! Das merkt man!" Nun ja, ich lasse die Aussage mal so stehen und fühle mich damit geschmeichelt. Schließlich haben wir ein dreiviertel Jahr in der schnellen Gruppe zusammen trainiert, ein klein wenig lernt man sich ja sportlich schon kennen.
Heike, meine Wenigkeit,
 Claudia, Fred und Werner
Kilometer 15-17 legen wir dann nochmal auf einen Schnitt von 4:33 für diese drei Kilometer zu, Fred git nochmal mehr Gas. Werner und ich sind dann bei Kilometer 17,5 froh, dass wir den letzten dann langsam auslaufen dürfen. Insgesamt haben wir am Ende etwas über 18 Kilometer im 4:49er Schnitt gelaufen. Ordentlich, wie ich finde.
Fix und alle - aber zufieden.
Und die nächste Herausforderung
 wieder auf dem Shirt......
Am Auto sitze bereits Heike und Claudia in der Sonne, die beiden waren auch die 15 km unter 5:30er Schnitt unterwegs. Die werden auch weitgehend in Hamburg zusammen laufen und mit Sicherheit gute Zeiten erzielen. Claudia muss dann leider nochmal alleine auf die 6-Kilometer-Runde. Ich will es nicht übertreiben und begleite sich nicht mehr, stattdessen verkürzen wir vier uns die Wartezeit mit einem leckeren Eis vom Eis-Mofa gegenüber. Ein Auto mit Bunert-Schriftzug kommt auf den Parkplatz, es ist Caro aus dem Duisburger Laufladen. Sie will eine flotte 6er Runde laufen. Wir quatschen vorab noch ein wenig und sie bestätigt mir auch nochmal, dass meine gefühlte Müdigkeit in den Wochen nach einem harten Trainingslager normal sei und dass man ja sage, so sechs Wochen danach sei man in Top-Form. Das wäre ja dann in Hamburg. We'll se...

Dann erscheint auch meine Frau wieder oben auf der Fußgängerbrücke. Sichtlich geschafft, aber wieder flott unterwegs gewesen. Respekt dafür, welchen Ehrgeiz sie doch wieder entwickelt hat!

Heike und Werner beim Eis

Für mich geht es jetzt mit sich langsam verkürzenden Einheiten ins Tapering.  Daran werde ich mich halten. Retten kann ich jetzt eh nichts mehr. Und vor allem in die mentale Vorbereitung. Streckenstudium über Google-Earth, wo ist was in Hamburg. Plan A - C entwerfen und fassen. Und dann werde ich sehen, ob das reichte. Wenn Ich die Bestzeit schaffe, dann war es die, für die ich insgesamt am längsten gearbeitet hätte......aber ich will es ja - wirklich!

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