Sonntag, 20. April 2014

Zu wenig trainiert und anderer sinnvoller Blödsinn

Schlechtes Gewissen - ja, das werde ich immer noch nicht los, wenn ich so die Postings von Laufbekannten lese, die auch in Hamburg starten wollen und die immer mehr und schneller trainieren, als ich. Egal, ich habe mich den Plänen der Ausdauerschule ausgeliefert, bin bisher damit gut gefahren und vertraue nun darauf, dass mir der Vorteil der besseren Regeneration zuteil werden wird.

Nun, nach dem "illegalen Longjogg" am Sonntag war Monatag erst mal Ruhetag angesagt, Dienstag stand dann ein Fahrtspiel GAT 1 - 3 über 65 Minuten auf dem Programm. Da Dienstags immer das Stabi-Training der Aussdauerschule in Duisburg stattfindet, ließ ich ein Auto auf der Arbeit stehen und lief nach Hause. Nachdem die ersten 3 Kilometer durch Innenhafen, entlang des Ruhrdeichs und über die Hafenbrücken immer am Autoverkehr entlang führten, schwante mir hier schon Böses, als ich auf die Winrichtung achtete. Tendenziell immer von vorne. Der Nachteil einer One-Way-Strecke. Meine ersten Versuche, das Tempo fahrtspielmäßig zu varriieren, scheiterten regelmäßig - am langsamer werden. Auf der Ruhrorter Friedrich-Ebert-Brücke, deren Rampe ich dann schon ziemlich platt hochlief, zweifelte ich mal wieder an meinen Hamburg-Ambitionen. Die Brücke hinab haute ich dann mal wieder einen flotten Kilometer raus. Der Weg führte mich über die alte Hafenbrücke des früheren Rheinpreußenhafens in Homberg, wo Polizeitaucher gerade ihr Equipment zusammenpackten, mit dem sie hier nach weiteren Leichenteilen des Rocker-Torsos gefischt hatten, den man hier vor einigen Tagen gefunden hatte.

Das piepsen, mit dem Garmin mir das Ende des Tempo-Kilometers mitteilte, veranlasste mich zum Blick auf die Uhr. 4:33 - 4 Sekunden langsamer als das geplante Hamburg-Tempo, platt und.....o.k., Gegenwind. Ich muss mir oft gut zureden, das Training und Wettkampf zwei Paar Schuhe sind, sonst könnte ich hier aufhören und wieder jeden Spaßlauf mitnehmen, anstatt mich hier konzentriert auf Hamburg vorzubereiten.

Entlang des Rheinufers, mal auf dem Damm, mal dahinter, ging es über Baerl in den Baerler Busch auf die letzten 3 Kilometer nach Hause. Km 13 haute ich nochmal in 4:25 raus, war damit
immer noch nicht zufrieden und lief dann langsam am Lohheider See
entlang nach Hause aus. 1:11:38 h für 14,7 Km bedeuten eine Pace von 4:52! O.k., war jetzt für ein Fahrtspiel bei Gegenwind doch nicht sooo schlecht.

Stabi am Abend (immer Besser, als im TV den BXB sehen zu müssen ;) )wurde von Nils abgehalten. Ein neuer Trainer in der Ausdauerschule, da Schleifer-Sven und Roman ja im Moment in Südafrika beim Two-Oceans-Marathon weilten. Und der gab mal richtig Gas. Ziemlich fertig fiel ich Abends auf die Couch, wo mich die letzte Viertelstunde des BXB-Sieges gegen Golfsburg in den Abendschummer begleitete. Da konnte man eh wählen zwischen Pest und Cholera.....

Mittwoch dann mal wieder Ruhetag, Donnerstag Abend standen 50 Min GAT 1 mit 6 x 200 m Steigerungen auf dem Plan. Da im Moment Trainingspause in der Ausdauerschule ist, hat meine Claudia via Facebook einen "Überbrückungslauf" organisiert. Da eh fast alle Ähnliches auf dem Plan haben, kann man das auch zusammen laufen. Es finden sich tatsächlich auch 8 Laufkollegen ein, darunter Knut, der nur zufällig da war und davon mangels FB-Account nichts mitbekommen hatte. Also los, ab auf die rot markierte 10-Kilometer-Runde(http://www.ssb-duisburg.de/6SeenPlatte.pdf). Über eine 5:14er Pace arbeiten wir uns langsam auf eine 4:52 hoch, so ab fünf Kilometer wollen wir dann mal die 200-Meter-Steigerungen einfügen. Und los geht es. Die Pace geht an die 3 Minuten, aber es sind ja nur 200 Meter. Knut und Werner halten sich immer ein Stück hinter mir, ich muss also Tempo machen. Das ist jedes Mal hart, zumal es immer schneller wird. Wenn Du vorne läufst, willst Du auch vorne bleiben. Und Knut hat den Winter über Bahntraining gemacht und sich auf die kurzen Strecken konzentriert, trotzdem kommt er nicht. Nach zweihundert Metern Trabpause rufe ich jedes Mal das nächste Intervall auf. "Du machst Schleifer-Sven Konkurrenz" lästert Werner. Die Pace ist inzwischen auf unter 3 am Ende der Intervalle gestiegen. Im letzten Intervall, ich bin gut am pumpen, höre ich Werner, der Knut anfeuert, mich einzuholen. Das zwingt mich nochmal in eine Beschleunigung auf den letzten 70 Metern. Endlich vorbei, ich bin vorne geblieben. Im Grunde ist das ja Blödsinn, aber diese "Konkurrenz" untereinander währedn der Tempoeinheiten macht es aus. Da will man keine Schwächen zeigen und zieht immer dran. Sinnvoller Blödsinnhalt! Am Ende drehen wir nach 10 Kilometern um und laufen der langsameren Gruppe um Claudia noch ein Stück entgegen. Nicht ohne trainingsgemäße Dehnübungen beenden wir diesen schönen und geselligen "Überbrückungslauf". Ach ja, Kim ist mit den anderen dann noch mal eben eine 10-Kilometer-Bestzeit im Training gelaufen.....geht doch!

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