Montag, 25. August 2014

ALS Ice Bucket Challenge und der Drei-Halden-Lauf

Ja, ich weiß. Es ist der Tag, wo die Challenge nach einer guten Woche beginnt, den meisten auf den Gesit zu gehen. Darum möchte ich das mal aus meiner Sicht schildern. Ich habe das auch erst nur am Rande aus den Medien mitbekommen und für Blödsinn gehalten. Bis zum Samstag morgen. Ich habe seit Jahren keine Zeitung mehr abonniert, stattdessen lese ich morgens beim Frühstück via Laptop die News aus aller Welt. Und Claudia eröffnete mir :"Du bist nominiert" Und tatsächlich, aus dem sauerländischen Marsberg grüßte mich Laufkollege Manfred. Nun, durch das Lauf-As, als das er mich fälschlicherweise bezeichnete geschmeichelt war meine Entscheidung klar. Ich mach's! Aber warum mache ich es? Nun, beim 10 Kilometer Lauf mit meiner Claudia durch den Baerler Busch blieb Zeit, über Sinn und Unsinn meines Tuns nachzudenken, während die kaltgestellten Eiswürfelbereiter die benötigte Zeit zur Produktion der kleinen kalten Dinger hoffentlich nutzen würden.
Die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, ist mir bekannt, seit der damalige Wolfsburger Fußballprofi Krzysztof Nowak Anfang des Jahrtausends daran erkrankte und wenig später daran starb. Ich hatte auch im Kopf, das aufgrund des seltenen Vorkommens dieser Krankheit es sich für die Pharma-Forscher nicht rechnet, jahrelang diese Krankheit zu erforschen. Was das für die wenigen Betroffenen bedeutet, kann jeder bei Wikipedia nachlesen, den es interessiert. Würde ich unter normalen Umständen Geld hierfür spenden, wenn mich jemand dazu auffordert? Nein, ganz sicher nicht. Man kann  nicht für alles spenden, warum dann ausgerechnet dafür?
Ich hatte in diesem Jahr für Carine gespendet, die während der Riesenbecker Sixdays verstorbene Läuferin, damit Ihre Angehörigen nicht noch durch Überführungskosten belastet werden sollten. Es kam bei den Sixdays wohl auch eine ordentliche Summe zusammen. Ich habe auch Ende des Jahres für die Katastrophenopfer auf den Philippinen gespendet. Aber dies auch nur, weil Jörg Bunert kurzfristig einen Spendenlauf in Duisburg initiiert hatte, dem hunderte Läufer mit Ihren Spenden zu einem großen Erfolg verhalfen. Nun also ALS. Gut, manche mögen es Geltungssucht nennen, sich plakativ mit Eiswasser zu übergießen, sich damit im WWW feiern zu lassen und andere Leute mit Nominierungen zu nerven.
Ich sehe das anders. Ja, es gibt mir etwas, das von mir produzierte Video ins Netz zu stellen, ich freue mich über Reaktionen und klicks. Aber ich spende auch eine kleine Summe, denn viel wenig gibt auch ein viel. Und ich denke zu wissen, dass die Leute, deren Nominierung ich mir im Wald vorgenommen hatte, dies auch tun würden. Was bitte spricht dann dagegen? Ja, ich bin in gewisser Weise geltungssüchtig. Na und? Ja, ich mache mich zum Affen und stelle mein Video öffentlich ins Netz. Aber dafür zahle ich Geld und ich bin überzeugt, das Geld wird zumindest dabei helfen, es zumindest versucht zu haben, diese Krankheit in den Griff zu bekommen. Ich habe meinen Spaß, viele meiner Freunde und Bekannten auch und am Folgetag beim Drei-Halden-Lauf würde sich die Gelegenheit bietet, den nominierten Laufkumpel Werner ebenfalls der Challenge zu unterziehen.
Nun, am Sonntag Morgen konnte ich bereits auf Facebook lesen, dass beim Sommerfest des LC Duisburg am Samstag abend auch schon fleißig geschüttet, gespendet und nominiert worden war. Da der LC immer gerne teilnehmerstärkstes Team beim Drei-Halden-Lauf ist, war meine Hoffnung nicht ganz klein, dasss Werner nicht alleine nass werden würde. Vorsichtshalber nahm ich dann mal einen großen Eimer mit.....und meine Claudia dann auch noch mal trockene Sachen!
Und, nach 35 Kilometern im Ziel im Rheinpreußenstadion, löste Werner seine Nominierung ein. Gemeinsam mit Iris vom LC. Auch die beiden nominierten wieder je drei weitere. Claudia war ebenfalls fällig. Ach Michael schützte seine Facebook-Abstinenz hier nicht mehr wirklich, genauso wenig wie Heike. Das kalte Brunnenwasser fand seine Opfer. Auch meinen Großcousin Andre hat es so in Meerbeck erwischt.

Was soll dieser Blödsinn jetzt? Nun, wie bereits oben erwähnt, hätte kaum einer von uns gespendet, wenn einfach nur dazu aufgerufen worden wäre. So aber bot der Aufruf Spaß, Aufmerksamkeit und noch viele Gelegenheiten, davon zu erzählen. Ich finde, damit hat es seinen Sinn erfüllt. Es mag noch viele Dinge geben, für die man spenden kann. Aber alle kann man eben nicht erfüllen. Mein Respekt gilt allen, die sich beteiligt haben. Und allen, die gute Gründe hatten, es nicht zu tun. Wir jedenfalls hatten Spaß...und das ist eben auch keine Sache, für die ich mich schämen müsste.


Jetzt ist es aber auch wieder gut, unser Freundeskreis ist durchnominiert und viele haben mitgemacht. Darüber werden wir noch eine weile sprechen. Und lachen. Und sicher auch nachdenken.....

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