Sonntag, 31. August 2014

Countdown to Cologne

Am Wochenende standen schwere Entscheidungen an. Langer Lauf der Ausdauerschule mit Laufsport Bunert Duisburg am Sonntag oder mit Laufsport Bunert Essen am Baldeneysee? Schuhtests inklusive. Da in Duisburg die Strecke noch unklar war entschieden wir uns zunächst für Essen. Bei Claudia standen 25 km auf dem Plan, bei mir nur 18, aber daran wollte ich mich nicht halten. Ich muss Strecke machen. Und ich wollte wissen, was ich aktuell auf der längeren Distanz so drauf habe, um dann für Köln eine Plan fassen zu können. Ich mag diese organisierten langen Läufe am Wocheende. Die Strecken sind gut und bekannt und für jeden von uns beiden findet sich eine Tempogruppe. Dazu ein netter Suhtest, diesmal waren Nike und Pearl Izumi am Start. Nike mag ich grundsätzlich als Marke nicht, was nicht an den netten Leuten am Stand liegt. Also nochmal die N² von PI getestet, hatte ich vor eiigen Wochen in Duisburg auf Waldboden s chon einmal gemacht. Flacher, schneller Allrounder mit mäßiger Dämpfung. Aber super zu laufen, wie ich finde. Marc Böhme bot am Samstag als schnelle Gruppe die 5er Pace mit zwei kleinen Runden a 14 km an. Claudia machte sich mit Schleifer-Sven in 5:30-6er Pace auf die große 18er Runde. Wir waren ein nettes Trüppchen. Zusammen mit Silke, die ich als Leaderin beim "Speed-of-light"-Projekt kennengelernt hatte und Jörg gingen wir ein gutes Tempo an. Einlaufen schon in 5:15, dann trotz Wehrquerung 4:49. Zarte Bremsversuche blieben vergebens, aber es lief. Nette Gespräche ließen Kilometer um Kilometer am eigentlich recht eintönigen Hardenbergufer vorübergehen. Der feine Sprühregen war sogar ein wenig erfrischend, es machte einfach Spaß. Ich hatte am Donnerstag beim Auslaufen Trainer Schleifer-Sven gefragt, ob ich in Köln beim Marathon eine 3:30 laufen könne, ohne mich kaputt zu laufen. Und Sven hatte das für gut erreichbar gehalten. Jetzt ist Sven immer mit einem guten Optimismus gesegnet, denn ich will ja eine Woche vorher beim Empathy-Run in Rheinberg 6 Stunden lang laufen. Aber heute fühlte sich die Pace unter 5 so gut an, dass ich es auch für immer realistischer hielt.
Mit Marc, Silke und Jörg unterhielt ich mich ein wenig über unser Pensum und eventuell daraus resultierende Verletzungen. Ich kann dazu nur sagen, bis auf die Schmerzen im Sprunggelenk, die mich im März mal für zwei Wochen geplagt hatten, hatte ich vom Laufen noch nie eine Blessur. Ich stellte mal kühn  die These auf, dass Leute, die im Wettkampf immer nur Vollgas kennen und ebenfalls eine hohe Taktung an kürzeren Wettkämpfen haben, ebenso viel oder wenig verletzungsgefährdet sind. So richtig widersprach mir niemand.
Ich gehe ja jetzt nicht hin und laufe in Köln auf unter 3:15, wo meine Bestzeit um die 3:11 liegt. Das traue ich mir im Moment nicht zu. Aber 20 Minuten langsamer....das schafft Claudia auch locker in ihren vielen Marathonläufen in diesem Jahr.
Schon waren wir wieder an der alten Eisenbahnbrücke und überquerten den See ein zweites Mal. Das ging richtig schnell um heute. Silke hatte sich verabschiedet und lief eine kürzere Strecke. Dann hatten wir die erste Runde geschafft. Kurz etwas Dextro getrunken und die Pearl Izumi wieder gegen die eigenen Energy Boost getausch, dazu ein trockenes T-Shirt an, dann ging es weiter. Diesmal liefen wir anders herum, damit es nicht langweilig würde. Allerdings hatte sich unsere Gruppe auf 4 Personen verkleinert, für den Rest war Schluss. Auch zu viert bleib es unterhaltsam. Auch wenn der Regen mal etwas stärker wurde, dann mal wieder ganz aufhörte. Zumindest warmer Regen.
Jetzt war es für mich fast endgültig klar. In Köln werde ich die sub 3:30 versuchen. Das habe ich immer behauptet, immer schaffen zu lönnen. Jetzt sollen den Worten einmal Taten folgen. Dann lieber beim 6h-Lauf ganz langsam und locker laufen. Schnell hatten wir die Brücke wieder erreicht, das immer endlos erscheinende Hardenbergufer wartete  erneut auf uns. Als endlich die Villa Hügel über der anderen Seeseite auftauchte war es fast geschfft, auch wenn der Regen nochmal stärker wurde. Wir hatten tatsächlich eine Pace con 4:52 geschafft, für 28,5 km kein schlechtes Resultat. Etwas langsamer, die fehlenden 14 km würden in Köln wohl funktionieren.
Damit stand es für mich fest. Eine alte Rechnung mit Köln wird beglichen!
2009 fand der Sparkassen-Marathon im Rahmen des Köln-Marathons statt. Ich hatte im Juni in Duisburg erstmalig die 3:30 knapp unterboten und wollte dies in Köln drei Monate später wiederholen. Irgendwo nach KM 30 in Niehl oder Nippes traf mich der Hammermann, ich fühlte mich saumäßig, wurde langsamer. Da ich meine GARMIN Forerunner 305 damals neu hatte, hatte ich 42,195 Km als Vorgabe mit der Zielzeit eingestellt. Und als ich im Ziel dann auf die Uhr sah, zeigte diese dann auch irgendeine 3:28er Zeit an meinem Handgelenk und feierte zunächst die neue PB auf der Sparkassen-Party in der KölnArena.  Später abends beim Urkundendruck stellte sich dann heraus, dass es nur eine 3:31:30 h geworden war. Was war geschehen? Nun, GARMIN hört auf, die Zeit zu messen, wenn die Strecke abgelaufen ist. Und für GARMIN war schon irgendwo auf der Deutzer Brücke Schluss!
zu früh gefeiert - Party KölnMarathon 2009

Diese Scharte würde ich dann mal gerne auswetzen, wenn ich schon "zufällig" in Köln nochmal starte. Und diesmal wird nicht auf der Deutzer Brücke schon Schluß sein, den die wird nur auf den ersten Kilometern einmal überlaufen!

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