Freitag, 12. September 2014

Countdwn to Cologne 3 - 6-Stunden-Lauf "Empathy-Run"

Heimspiel in Rheinberg. Aber nicht beim traditionellen Laufspektakel über 5 oder 10 km, sonder beim nun schon fast ebenso traditionellen 3. Empathy-Run. Davor jedoch hatten die Götter oder besser gesagt die Cheftrainer das alldonnerstägliche Training an der 6-Seen-Platte angesetzt.  Vier Minuten GAT 2 am Stück, Schleifer-Sven sagte, der Fokus solle auf LAufstil, nicht auf Tempo liegen. Das heißt Kniehub, große Schritte, Blick gen Horizont. Mein Herzfrequenz ist schnell GAT 3, obwohl ich einige vorlaufen lasse. Egal, das kann ja heiter werden. 8 Minuten gehen um, ich laufe so um die 4:30er Pace. Dann folgen zwei Minuten Pause. Die nächste Runde, ich will langsamer laufen und mehr auf den Laufstil achten, schon läuft Schleifer-Sven neben mir her. Korrigiert hier, korrigiert da. "Wie soll ich große Schritte machen, wenn mein Puls schon am Anschlag ist? Dann werde ich automatisch schneller" meckere ich. "Nein, das geht auch langsamer" behauptet der Sportwissenschaftler, der muss es ja wissen. Prompt wird es eine 4:22er Pace und ich bin schon ziemlich alle. Liegt es am langen Donnerstag? Vom Büro direkt auf die Piste ist nie so toll, aber nicht zu ändern. Die nächsten Beiden gehen dann auch irgendwie um und das letzte macht sogar wieder Spaß, jetzt halte ich mich etwa an die 4:30er Pace, aber auch dabei laufe ich wieder locker in GAT 3-Frequenz. Es fällt ja immer schwer, sich zu so etwas zu motivieren, wenn am Sonntag ein 6-Stunden-Lauf ansteht, den man ja locker angehen will.

Einen 6h-Lauf bin ich noch nie gelaufen, bei den ersten beiden Veranstaltungen lief nur Claudia, ich war jedes Mal in Sachen Triathlon unterwegs. Ich hatte mir fest vorgenommen, 6 Stunden durchzulaufen, also war maximaal eine 6er Pance angesagt. Ich wollte mich ja nict vor Köln kaputt laufen. Viele bekannte und neue Gesichter versammelten sich in unserem Stadtpark, über 100 Starter wollten die knapp 1500m lange und kurzweilige Runde unter die Hufe nehmen. Darunter "Prominenz" wie der "Hexer", seines Zeichens Organisator diverser legendärer Ultra-Läufe. Der hatte gerade die "GBDU"-Shirts auch an uns verschickt, dieweihten wir dann gleich mal ein. Oder Peter Kaminsky, zweimaliger Tortour-Sieger. Aber auch Dennis und Svenja aus Essen waren wieder dabei, Mit ein wenig Verspätung ging es los. Ich startete dann mal gleich vorne, na ja, fast vorne.( https://www.youtube.com/watch?v=KOL_LDbbX8Q) Denn Geburtstagskind Timo und Denni rasten mit 4er Pace gleich mal los, als wäre es ein 6-Minuten und kein 6-Stunden-Lauf. Ich laufe erst mal mit Sarah vom Runnerspoint und Klaus los, den ich von FB schon länger kenne. Es ist recht unterhaltsam und wir laufen zu schnell. Immer so um die 5:40. Geht das gut? Erst mal ja. Klaus hat ziemlich viel zu erzählen und die Stunden vergehen 1, 2, 3, schon nähern wir uns unaufhaltsam der Marathon-Marke. Mein Kadaver funktioniert. Organisator Marcus Buchholz sagt an, dass ich in der nächsten Runde den Marathon vol mache. Klaus lasse ich nun laufen, der will sich nicht mehr bremsen lassen.
Haben wir nun den Marathon in ca. 4 Stunden vollendet, bremse ich nun konsequent auf 6er Pace. Langsam wird es anstrengend. Egal, wie langsam ich werde. Der Boden der Wege besteht aus Verbundpflaster, das ist so ziemlich der härteste Belag, den man sich vorstellen kann.  Meine Adidas Energy Boost, die ich der guten Dämpfung halber extra vorrausschauend angezogen hatte, beginnen zu "schwimmen". Hätte ich doch mal ein paaar Ersatzschihe mitgenommen. Egal, es muss weiter gehen. Ich laufe Runde um Runde. Jede zweite Runde ein Stopp am richhaltigen Verpflegungsstand, aber langsam wird es wieder besser. Meine Zeiten pro Kilometer steigern sich. Leider auch die Wärme. War es zunchächst wechselnd bewölkt, strahlt die Sonne jetzt pausenlos. Endlich sind die 5 Stunden um, die letzte Stunde läuft. Und viele gehen. Immer wieder. Ich nicht. Ich zwinge mich zum Laufen. Ist das vernünftig mit Blick auf Köln? Ist mir jetzt egal, ich will mich auch als Ultra etablieren, da müssen jetzt 60 Kilometer her. noch 9, die sollten zu schaffen sein. Andre, mein Groß-Cousin, geht jetzt auch. Ich überhole, er  läuft wieder an und läuft ein Stück mit. Hat er mehr oder weniger Runden? Egal, ich weiß es nicht.
 Das schöne hier ist ja, das ,man immer wieder Läufer trifft und niemals letzter ist. Jetzt geht Andre wieder vor. Vor dem Start steht seine Familie und feuert uns an. Dann hält Andre am Verpflegungsstand, ich laufe schenller wieder an. Es läuft jetzt echt wieder bei mir.5:46er Pace. Peter Kaminsky überholt mich. Hat der noch ein Tempo!
"Hey Thomas" höre ich Sarah von hinten rufen. Schnell ist sie bei mir. Sie fragt, wieviele Runden ich hätte, ich kann aber nur die Kilometer geben. Ihre Uhr ist mal kurz aus gewesen, aber sie müsste so viel wie ich haben. Respekt! Die Dame ist bisher noch keinen Marathon gelaufen . Aber sie ist mir zu schnell. Obwohl ich bei 5:33 bin! Egal, keinen Blödsinn machen, ich lasse Sarah laufen. Ein Blick auf meine Uhr, die 60 km habe ich, noch gut eine Runde. Die habe ich fast geschafft, würde ich sie ganz schaffen. Endspurt. Noch 200 Meter, noch 20 Sekunden. Das hat keinen zweck. Ich breche ab und trabe langsam aus. Jetzt keine Zerrung mehr riskieren, weil man genau die Runde schaffen will. Die HUpe ertönt, ich schreibe meine Nr. über den Strich auf den Boden. Dafür haben wir Kreide bekommen vor der letzten Runde. Und das Stückwird nun mit dem Messrad erfasst.
Irgendwie sind wir alle froh, dass es nun um ist. Die 5. Stunde habe ich echt als übel empfunden, danach ging es erstaunlicherweise wieder gut. Das Familienduell mit Andre habe ich dann noch mit gut 150 m gewonnen. Und Sarah hat die Frauenkonkurrenz düpiert und gewonnen. Meine Claudia hat immerhin nich mit über 54 Kilometern den 3. Platz und einen tollen handgemachachten Stahlpokal abgeräumt. Bei mir war es dann Platz 10. Irgend wie ungerecht, oder? ;)

Ich hoffe jetzt mal nicht, dass ich mich damit für Köln abgeschossen habe. Jetzt erst mal Pause bis Mittwoch, dann Laktattest und Essener Firmenlauf. Mal sehen.....

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